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Bis jetzt haben deutshe Konzerne ohnehin ausgesprohen wenig Interesse an der
Tiefsee gezeigt. Nah den fehlgeshlagenen Abenteuern der Preussag in den 70ern
hat sih niemand mehr so reht für die Shätze am Ozeanboden begeistern können.
Nein, potenzielle Investoren häten noh kein konkretes Interesse an den Daten der
Bundesanstalt für Geowissenshaten und Rohstofe bekundet, muss Mihael
Wiedike eingestehen. Das könnte sih in den kommenden Jahren natürlih noh
ändern. 267 Tatsählih könnten immer weiter steigende Metallpreise die bisher noh
einigermaßen exotish ersheinenden Lager am Ozeangrund auh für deutshe Fir-
men atraktiv mahen, irgendwann. Umweltshützer wären allerdings wohl froh
darüber, wenn das niht so wäre. Denn der Tiefseebergbau könnte dramatishe öko-
logishe Folgen haben.
Die Tiefsee sei eine der am wenigsten erforshten Regionen der Erde, warnt Jörg
Feddern von Greenpeace. Tatsählih wissen wir wahrsheinlih mehr über den
Mond als über den Boden unserer Ozeane. Erst müsse man die Ökosysteme der
Tiefsee erforshen, so Feddern, dann könne man über ihre wirtshatlihe Ausbeu-
tung nahdenken - und niht umgekehrt. 268 Da ist etwa die Sahe mit dem Sedi-
ment. Es darf weder am Meeresboden zu stark aufgewühlt werden, noh darf es in
großen Mengen von Fabrikshifen wieder in den Ozean gekippt werden. Die Sh-
lammwolke könnte dem Plankton und Korallenrifen, aber auh Tiefseelebewesen
zur tödlihen Gefahr werden. »Das würde den Lebensraum sehr stark verändern«,
sagt auh Antje Boetius vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeres-
forshung (AWI) in Bremerhaven. Bestimmte Arten von Shwämmen seien auf die
harte Oberlähe der Knollen angewiesen. Sie könnten niht in die weihe Umge-
bung des Sediments umsiedeln. 269 Die Forsherin fordert deswegen: »Die Grundla-
gen des Naturshutzes in der Tiefsee müssen erst erarbeitet werden.« 270 Und auh
Christian Reihert von der Bundesanstalt für Geowissenshaten und Rohstofe
gesteht ein, dass es »noh sehr große Wissenslüken über möglihe Um-
weltshäden« gebe. 271 An den Shwarzen Rauhern könnten die Roboter der Tief-
seebergleute vielleiht noh mehr Shaden anrihten als bei der Ernte der Man-
ganknollen. An den insteren Shloten haben sih einzigartige Biotope kurioser
Meeresbewohner gebildet. Viele Arten leben nur hier, Spinnenkrabben ohne Augen
zum Beispiel. Und spezielle Bakterien verstehen es, Shwefelwasserstof aus den
uellen als Energielieferant zu nutzen. Andere Arten wiederum nutzen die
abgegebene Wärme. Und manhe Würmer sind auf solhe Bakterien als
 
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