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boden vorbereiten und dort mit Werkzeugen hantieren können, zum Beispiel um
Fördereinheiten aus vershiedenen Modulen zusammenzubauen. Für den Tiefsee-
bergbau müsste man die Crawler-Tehnik mit dem Airlit kombinieren. Weil sih
sowohl das Shif an der Meeresoberlähe als auh der Kollektor am Boden bewe-
gen, ist die genaue Positionskontrolle aller Systemkomponenten wihtig.
»Es wird wohl noh mindestens zehn Jahre dauern, bis die Tehnologie so weit
ist«, hat der Tiefseegeologe homas Kuhn von der BGR solhe Pläne kommentiert.
Und teuer wird das Ganze natürlih auh. Bei Aker Wirth geht man derzeit davon
aus, dass die Gesamtinvestitionen für ein Tiefseebergbausystem einshließlih eines
speziellen Fördershifs, Abbaugerät für die Manganknollen und Airlit 200 bis 300
Millionen Euro betragen werden. »Ein einzelnes Unternehmen kann die Kosten
eines solhen Projekts niht tragen«, bilanziert Stefen Knodt.
Wohl noh komplizierter ist freilih die Entwiklung der Tehnik zum Abbau der
Massivsulfide. Hier shlagen manhe Tehniker vor, einen Roboter auf Stelzen am
Meeresboden entlanglaufen zu lassen. Mithilfe eines Bohrers soll er in interessanten
Gebieten die Erzbroken zerbröseln. Anshließend soll diese Suppe nah oben ge-
pumpt werden. Zu diesen tehnishen Herausforderungen kommt, dass die mög-
lihen Erträge zuküntiger Tiefseebergleute deutlih niedriger ausfallen könnten als
bisher vermutet. Ein Geologenteam aus Kanada, den USA und Deutshland hat
Forshungsergebnisse vorgestellt, die das nahelegen. 265 Die Vorkommen der Tiefsee
könnten »Minen an Land auf keinen Fall ersetzen«, warnte Co-Autor Sven Petersen
vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforshung in Kiel (GEOMAR). Er und seine Kol-
legen haten sih gut 100 unterseeishe Vorkommen angesehen, die sie für re-
präsentativ für die Verhältnisse in der Tiefsee hielten. Mit den Daten von besonders
gut erkundeten Lagerstäten shätzen die Forsher den Metallgehalt der anderen ab.
Dabei zeigt sih, dass die heißen Tiefseequellen zwar große Mengen an Metallen
aus tiefer gelegenen Erdshihten nah oben fördern, diese Rohstofe aber niht alle
in den benahbarten Sulidvorkommen am Meeresboden abgelagert werden. Viel-
mehr werde der größte Teil in der weiteren Umgebung verdünnt - und gehe damit
dem Bergbau verloren. »Dieser Aspekt wurde ot untershätzt«, erklärte Petersen.
»Das hat dazu geführt, dass die Chancen des Tiefsee-Meeresbergbaus ot überbew-
ertet wurden.« 266 Die Forsher vermuten, dass in unmitelbarer Umgebung der
weltweit bekannten vulkanishen Rüken etwa 600 Millionen Tonnen Massivsulide
lagern. Allerdings seien davon nur etwa 30 Millionen Tonnen Zink und Kupfer -
und das sei nur wenig mehr als die jährlihe Fördermenge dieser Metalle an Land.
 
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