Geology Reference
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Der allgemein bekannte Name der shwarzbraunen Runzeln, Manganknollen,
führt allerdings ein wenig in die Irre. Zwar bestehen die Winzlinge tatsählih zu
rund einem Viertel aus dem Metall Mangan, doh sie enthalten eben noh weitere
Shätze. Auh Kupfer, Nikel und Kobalt vom Meeresboden könnten für Rohstof-
suher interessant sein. Und auh Molybdän, Lithium oder Neodym inden sih.
Fahleute sprehen deswegen am liebsten von polymetallishen Knollen. Und für
genau diese Dinger gelten die Suhlizenzen der Staaten am Paziikboden.
Deutshe Forsher haben die Lizenzgebiete bei mehreren Expeditionen erkundet.
Zunähst harterten sie in den Jahren 2008 und 2009 zweimal hintereinander das
US-Forshungsshif »Kilo Moana«, um das unterseeishe Areal nah allen Regeln
der Kunst zu vermessen. Dabei entstand aus den Sonardaten im Computer ein
dreidimensionales Modell des Geländes, außerdem nahmen die Forsher Proben
vom Meeresgrund. Bei den daraufolgenden Expeditionen mit dem deutshen
Forshungsshif »Sonne« wurde dann mit Tauhrobotern wie dem ferngesteuerten
Highteh-Gefährt »Kiel 6000« auh die Lebenswelt des Tiefseegebiets erkundet, in
dem die Experten nunmehr 28 bis 29 Millionen Tonnen an Nikel, Kupfer und
Kobalt erwarten. 258 Die ökologishe Bestandsaufnahme zählt zu den Vorgaben der
Internationalen Meeresbodenbehörde bei der Exploration. Nur mit einem klar
erkundeten Ausgangszustand wäre es nah einer Förderung möglih, die ökologis-
hen Folgen des Tiefseebergbaus zu ermessen und gegebenenfalls die Artenvielfalt
wiederherzustellen. Bis zum Jahr 2021 sollen die Erkundungen im deutshen Lizen-
zgebiet weitergehen. Dann muss sih die Politik entsheiden, ob sie bei der Meeres-
bodenbehörde auh eine Förderlizenz beantragen will, die dann weiteres Geld
kostet.
Neben dem Manganknollengürtel gibt es noh zwei weitere Plätze, an denen
Geologen am Ozeanboden große Metallvorkommen vermuten. Zum einen sind das
kobaltreihe Eisen-Mangankrusten an untermeerishen Rüken und Bergen. Diese
zentimeterdiken Überzüge bedeken das darunter liegende Gestein gewissermaßen
wie der Zukerguss ein weihnahtlihes Pfeferkuhenhaus. Vor allem im westlihen
Zentralpaziik und im Atlantik haben Geologen nah Angaben der BGR solhe
Krusten ausgemaht, in Wassertiefen zwishen 800 und 2500 Metern. Und neben
Kobalt, Nikel, Mangan, Titan und Kupfer enthalten sie auh das Seltenerd-Element
Cer, außerdem Spurenmetalle wie Platin, Molybdän, Tellur und Wolfram.
Doh wohl noh spannender sind hydrothermale Suliderze, die sih zum Beispiel
in unterseeishen Vulkanzonen inden. In solhen, bis zu 3000 Meter tief gelegenen
 
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