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Dabei wurden neben uarzsand auh 24000 Liter Additive zugesetzt. 188 Ganz allge-
mein gesprohen könnte die Notwendigkeit solher Chemikalien ein gefährliher
Nahteil des Förderverfahrens sein. Das Tyndall Centre for Climate Change Re-
searh an der Universität im britishen Manhester hat sih näher mit möglihen
Gefahren der Additive befasst. 189 Die Briten sahen sih dazu 260 beim Fraking
eingesetzte Verbindungen an. Bei 58 Substanzen beklagten die Wissenshatler eine
oder mehrere Eigenshaten, die Anlass zur Besorgnis gäben. Auf der Liste beinden
sih unter anderem aht nahgewiesen krebserzeugende Chemikalien. ExxonMobil
erklärte indes, man setze nur noh vier als gitig klassiizierte Substanzen tatsählih
bei Fraking ein. Dazu gehöre auh Borsäure, damit der Sand niht so stark absinkt.
Diese Verbindung komme auh beim Verarbeiten von Kaviar zum Einsatz. Laut
Lebensmitelgesetz seien vier Gramm pro Kilo zulässig. Die beim Fraking eingeset-
zte Konzentration sei im Vergleih dazu geringer. 190
Problematish ist: Niht alle in den Boden geleiteten Substanzen gelangen wieder
an die Oberlähe. Abhängig von den geologishen Bedingungen kommen zwishen
20 und 80 Prozent der ins Bohrloh gepumpten Flüssigkeit als sogenannter Baklow
zurük - und auh der hat es in sih: Die Flüssigkeit aus dem Untergrund enthält
neben den Chemikalienrükständen auh Kohlenwasserstofverbindungen und
natürlih vorkommende radioaktive Substanzen, vor allem Radium- und Radonver-
bindungen. »Bedenken häte ih niht wegen der Substanzen, die man reinpumpt,
sondern eher wegen denen, die rauskommen«, sagt Geoforsher Ingo Kapp.
In den USA wird der Baklow häuig in bereits bestehende unterirdishe
Bohrungen eingeleitet, um ihn loszuwerden. Auh dabei kann es zu Problemen
kommen, wie eine Episode im Bundesstaat Ohio zum Jahreswehsel 2011/12 zu be-
weisen sheint. Damals bebte nahe der Stahlarbeiterstadt Youngstown ein knappes
Dutzend Mal die Erde, wobei ein Maximalwert von 4,0 auf der Rihterskala
gemessen wurde. 191 Shuld war ofenbar der Ölkonzern D&L Energy, der geb-
rauhte Fraking-Flüssigkeit mit hohem Druk in eine rund drei Kilometer tief gele-
gene Sandsteinshiht gepresst hate.
Der Wirtshatsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung verweist auf die strengen
Regeln, die für das Fraking in Deutshland gelten - auf die Tiebohrverordnungen
der Bundesländer, auf die Rundverfügungen der Bergämter, auf die »Verordnung
über die Umweltverträglihkeit bergbauliher Vorhaben«, auf das naturshutzreht-
lihe Regelwerk, auf das Wasserhaushaltsgesetz, auf das Bundesimmissionss-
hutzgesetz, auf die Rihtlinien des eigenen Verbandes und auf die permanente Auf-
 
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