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Gebiete könnten bei Warshau, Radom und der Ostseestadt Elblag liegen. 183 Rund
250 Probebohrungen sind geplant, die Förderung könnte ab 2017 starten. 184 Lizen-
zen gingen unter anderem an die Konzerne Exxon Mobil und Shell, auh weil pol-
nishe Firmen ot nur wenig Know-how und Geld für die Förderung haben. Die un-
eingeshränkte Begeisterung der polnishen Behörden hat vor allem mit der geo-
strategishen Lage des Landes zu tun. Die Regierung in Warshau hat shliht und
ergreifend Angst, eines Tages von Russland, dem wihtigsten Gaslieferanten, er-
presst zu werden. Und dass der Kreml Gaslieferungen bereitwillig als politishes
Drukmittel einsetzt, hat etwa die Ukraine bereits erfahren müssen. In Warshau
möhte man ungern in eine ähnlihe Lage kommen. Polen vertraue Russland unge-
fähr so, wie man einem Bären vertraut, einen Piknikkorb zu hüten, so haben das
die britishen Journalisten des Economist einmal zutrefend beshrieben. Insofern ist
die Begeisterung der Regierung in Warshau für eine heimishe Gasförderung mehr
als nahvollziehbar. Allerdings musste Exxon Mobil im Februar 2012 eingestehen,
dass die bis dahin durhgeführten Probebohrungen entäushend verlaufen seien. 185
In Frankreih wiederum stehen die Dinge ganz anders. Da hat die Regierung die
Reißleine gezogen, bevor es ernst wurde. Das Land hat ein Moratorium für unkon-
ventionelles Erdgas beshlossen. Das mag mit der mähtigen Atomindustrie zu tun
haben, die auf diese Weise wohl vor unerwünshter Konkurrenz geshützt werden
kann. Vielleiht sind aber auh die Umweltbedenken shuld. In Bulgarien, wo das
Parlament Fraking im Januar 2012 verbot, wurden ganz klar Ökobedenken ange-
führt. »Wir wollen Energiesiherheit, aber niht um jeden Preis«, erklärte ein Parla-
mentarier der regierenden Mite-rehts-Koalition. 186 Der US-Konzern Chevron
musste seine Pläne für eine Probebohrung im Nordosten des Landes aufgeben. 187
In Deutshland gibt es mehrere Gebiete, die für unkonventionelle Erdgasförder-
ung interessant sein könnten, darunter im Rheinland, im Rheingraben, in hüringen
und in den Sandsteinshihten Süddeutshlands. Vor allem aber begeistern sih die
Erdgasexperten von Firmen wie ExxonMobil, RWE Dea und BNK Petroleum für
das Emsland und das Münsterland. In Nordrhein-Westfalen geht es um Gebiete in
der Nähe von Drensteinfurt, Borken und Nordwalde. In Niedersahsen shwärmen
die neuen Erdgassuher zum Beispiel in der Gegend um die Gemeinde Lünne aus.
Der Ölkonzern ExxonMobil hat das Fraking-Verfahren im Jahr 2008 auf der
Suhe nah Shiefergas eingesetzt - und zwar an der Bohrung Damme 3 im
Landkreis Vehta. Die Tehniker der Firma pumpten bei drei Frakings insgesamt
zwölf Millionen Liter Wasser in den Untergrund, in 1100 bis 1500 Meter Tiefe.
 
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