Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Zwischen zwei Modellinstanzen kann dabei bereits eine der vorher genannten Beziehun-
gen existieren. Lässt sich auf Elementebene eine eindeutige Richtung zwischen den Mo-
dellinstanzen identifizieren, wird diese nach oben weiterpropagiert. Assoziationsbeziehun-
gen sind gerichtete, irreflexive und nicht transitive Beziehungen (Abb. 4.7 ).
Die Definition der vier generischen Linktypen dient dazu, einfache Modellzusammen-
hänge aufzuzeigen, um die Erstellung einer einheitlichen Kernmodellbasis zur Modellin-
tegration zu unterstützen. Hierfür wird zunächst auf Modellebene untersucht, ob und wie
stark sich die Modellinstanzen bzgl. Identität, Komposition, Intersektion überlappen bzw.
ob sie nur über oder durch zusätzliche Elemente, eine sog. Assoziation, zu einer gemein-
samen Informationseinheit zusammengefasst werden können. Detaillierte Informationen
über den Überlappungsgrad bzw. die Modellassoziation findet man schließlich auf Ele-
mentebene. So werden dort Modellüberlappungen über Identitätsbeziehungen weiter auf-
geschlüsselt und Modellassoziationen über Elementkomposition, -intersektion und/oder
-assoziation weiter detailliert. Damit können Beziehungen zwischen Elementen auf sehr
hoher Ebene spezifiziert und damit viele einzelne Links zu einer verallgemeinerten Bezie-
hung zusammengefasst werden.
Auch wenn auf generischer Ebene noch keine Zuordnung der Instanzen zu Kernele-
mentklassen erfolgt, eröffnet doch die allgemeine Spezialisierung des Linkmodells um
die oben definierten Linktypen dem Anwender neue Möglichkeiten, Fachmodellzusam-
menhänge nach weiteren Gesichtspunkten zu betrachten und zu analysieren. So lassen
sich bspw. Identitätsgraphen oder auch Kompositionsgraphen extrahieren und deren Ele-
mente bzw. Modelle auf ihre Identität oder Kompositionsstruktur hin überprüfen. Neben
der visuellen Validierung bietet die Einführung der Linktypen auch regelbasierte Validie-
rungsmöglichkeiten. So lässt sich auf Elementebene anhand der Annotation Identität bzw.
Komposition direkt ableiten. Ebenso besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Mo-
dellebene und Elementebene, der sich über Regelanwendungen entsprechend überprüfen
lässt.
Durch die Repräsentation der Linktypen bzw. der zugehörigen Ableitungsregel in on-
tologischer Form lässt sich die Linktypendefinition auf einfache Art für beliebige Anwen-
dungen weiter spezialisieren. Die sich hieraus ergebende Möglichkeit der regelbasierten
Kernelementidentifikation wird beispielhaft in Abschn. 4.5.2 diskutiert.
4.5
Spezialisierung der Ontologie
Um die Fachmodelldomänen für ein konkretes Projekt zu erfassen und zu spezifizieren und
sie für regelbasierte Analysen nutzbar zu machen, bedarf es der weiteren Spezialisierung
der Multimodell Ontologie.
Im Folgenden wird deshalb die Spezialisierung der Fachmodelle anhand von projekt-
spezifischen Klassen aufgezeigt. Sie bietet die Grundlagen für die systematische Diffe-
renzierung der Fachmodelle und für die einheitliche Bezeichnung ihrer Kernelemente und
Systemelemente.
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