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delle legen dahingegen Kollaborationsdomänen abhängiger Fachmodelle fest, die von den
verschiedenen Modellautoren nicht alle bearbeitet, aber zumindest gekannt und überprüft
werden müssen. Die fachliche Detaillierung eines Multimodells ergibt sich aus den De-
taillierungen der enthalten Fachmodelle und zusätzlich seiner Linkmodelle.
Zweitens definiert das Ontologieframework ein kontrolliertes Vokabular für die fachli-
chen Detailebenen von Fach- und Linkmodellen (vgl. Abschn. 4.4.1 ). Die fachliche De-
taillierung von Modellen kann im Allgemeinen nur sehr eingeschränkt durch die formale
Analyse der Modelle bestimmt werden. Sie ist maßgeblich vom Autor des Modells sowie
von der Projektphase, Fachdisziplin und seiner jeweiligen Arbeitsaufgabe bei der Model-
lerstellung abhängig. Die Ontologie definiert deshalb zunächst einheitliche Detailebenen,
nach denen die Autoren ihre Modelle klassifizieren können.
Eine dritte Möglichkeit, die Detaillierungen von Fach- und Linkmodellen festzulegen,
bietet die Unterscheidung von Grundelementen und Systemelementen in einem Fachmo-
dell (Abschn. 4.4.2 ). Systemelemente repräsentieren Aggregationen mehrerer Grundele-
mente. Sie werden in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt, um zum einen be-
rechenbare Ingenieursysteme wie z. B. Leitungssysteme oder vertikale und horizontale
Tragsysteme zu identifizieren. Zum anderen können Baugruppen (Teil II , Kap. 15 ) ge-
kennzeichnet werden, die in der weiteren Bearbeitung als einzelne Modellkomponenten
behandelt werden können.
Systemelemente werden insbesondere in integrierten Produktdatenmodellen eingesetzt,
um Teilmodelle, die unterschiedliche Ingenieursysteme repräsentieren, zu unterscheiden.
Die Produktmodellforschung untersucht seit mehreren Jahren den Einsatz unterschiedli-
cher numerischer, semantischer und heuristischer Methoden, um diese Ingenieursysteme
automatisch zu identifizieren, zu überprüfen und zu analysieren [ 19 , 20 ]. Die Multimodel-
lontologie bietet eine gute Grundlage für den flexiblen Einsatz semantischer Methoden in
einzelnen Fachmodelldomänen sowie insbesondere auch über ihre Grenzen hinaus.
4.2.4 Formalisierung
Für die flexible Erweiterung und Anwendung ist das Ontologieframework in der logikba-
sierten Ontologiesprache OWL 2 spezifiziert. Die formale und reichhaltige Semantik von
OWL 2 vereinfacht die Integration unterschiedlich formalisierter Modelldaten und ermög-
licht ihre Prüfung, Auswertung und Weiterverwertung durch logische Ableitungen. Die
XML basierte Serialisierung ermöglicht weiterhin die Verteilung von Spezifikationen und
Daten sowie den Einsatz weiterer Semantik Web Techniken und unterstützt damit die im
Folgenden beschriebene materialisierte Datenintegration.
4.3
Baukernontologie
Die erste Stufe des Ontologieframeworks repräsentiert die Baukernontologie. Sie definiert
die Grundkonzepte für die Beschreibung der informatorischen und materiellen Dinge im
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