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und Notwendigkeit für Unternehmen ist unumstritten (Huang/Mak 1999, 30f.). Dies ist auch
das Ergebnis von Untersuchungen in Entwicklungsunternehmen, die gezeigt haben, dass die
Anzahl an Änderungen ein Niveau erreicht hat, welches nicht mehr mit papierbasierten Sys-
temen zu bewältigen ist (Huang/Yee/Mak 2001, 1). Seit dem Einsatz von computerbasierten
Systemen vollzog sich der Wandel hin zur elektronischen Bearbeitung von Änderungsanträ-
gen. Dadurch wurde den Stakeholdern ermöglicht, synchron Änderungen zu verfolgen, wie-
derzufinden und gleichzeitig zu bearbeiten (Huang/Mak 1999, 11f.).
Software, die den Änderungsprozess unterstützt, kann dabei in zwei Typen eingeteilt werden.
Zum einen in Tools, die den Fokus auf den organisationalen Aspekt setzen, und welche, die
die technischen Produktinformationen bearbeiten (Eger/Eckert/Clarkson 2003, 4f.). Zu den
ersteren gehören Produktdatenmanagementsysteme (PDM), die zur Dokumentenverwaltung
genutzt werden sowie Product-Lifecycle-Management-Systeme (PLM). Dabei werden organi-
satorische Veränderungen abgebildet, aber auch teilweise schon Verknüpfungen zu Produkt-
informationen und Entwicklungsaktivitäten geschaffen. Eine Unterstützung bei der Planung
und Durchführung von Veränderungsaktivitäten wird jedoch noch nicht im erforderlichen
Maß angeboten. Aus technischer Sicht bieten Systeme wie CATIA oder Pro/ENGINEER
nutzbare Funktionalitäten die Änderungsprozesse unterstützen. Wenn entsprechende Ände-
rungsinformationen vorliegen, können diese Systeme auch die Auswirkungen der Verände-
rungen auf andere Produktbereiche darstellen (Sharafi et al. 2011, 280f.).
Weiterhin können nach Gausemeier et al. (2006, 243f.) Systeme zum einem dem Freigabe-
management zugeordnet werden, welche das Genehmigungsverfahren für Änderungen an
Dokumenten und Produktstrukturen steuern. Zum anderen verwalten Änderungsmanagement-
systeme die Modifikationen am Produkt und Produktionssystem. Durch den Einsatz von
Workflowmanagementsystemen werden die erforderlichen Informations-, Prüf- und Freiga-
beprozesse initiiert, kontrolliert und abgewickelt. Durch diese Definition von Standardabläu-
fen werden die einzelnen Schritte gesteuert und gleichzeitig dokumentiert.
In der zunehmenden verteilten Produktentwicklung ist ein Informationsaustausch im Ände-
rungsprozess zwischen Original Equipment Manufacturer (OEM) und den Lieferanten von
steigender Bedeutung. Dabei sind anspruchsvolle Faktoren, wie das Finden des richtigen
Grads an Austausch hinsichtlich Zeitpunkt und Menge, zu berücksichtigen
(Jokinen/Borgman/Sulonen 2004, 4). Überbetrieblicher elektronischer Informationsaustausch
muss dabei aus Prozesssicht unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit des Netzwerks
stattfinden. Es gilt das Ziel, die richtigen Informationen an den richtigen Empfänger zu leiten.
Häufig wird jedoch nach Meinung von Jokinen/Borgman/Sulonen (2004, 3) eine Optimierung
der Aktivitäten auf Ebene des eigenen Unternehmens vorgenommen, ohne hinreichend die
Gegebenheiten des Gesamtnetzwerks einzubeziehen.
2.3
Zusammenfassung zur Produktentwicklung und zum Änderungsmanagement
Unter Berücksichtigung der Prämisse zu Beginn von KDD-Vorhaben sich mit der Domäne
vertraut zu machen (Cao/Zhang 2007, 677-692), war die Zielsetzung in Kapitel 2, die theore-
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