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Forschungsdesign besonders wichtig (Schnell/Hill/Esser 2008, 262). Wird ein Forschungsge-
genstand dabei aus mindestens zwei Perspektiven betrachtet, so wird im Rahmen der qualita-
tiven Forschung von der Triangulation gesprochen (Flick 2004, 11). Eine Konkretisierung der
Perspektiven kann durch unterschiedliche Methoden sowie durch unterschiedliche gewählte
theoretische Zugänge erfolgen. Dabei sollte beides miteinander in Zusammenhang stehen
bzw. verknüpft werden (Flick 2004, 12).
Durch den kombinierten Einsatz verschiedener Erhebungstechniken, Auswahlverfahren, Ver-
suchsanordnungen und Messtechniken versucht das Prinzip der Triangulation spezifische
Schwächen einer Strategie durch Stärken einer anderen auszugleichen (Schnell/Hill/Esser
2008, 262). Die Triangulation kann sich auf die Verbindung verschiedener qualitativer Me-
thoden untereinander, als auch auf die Verbindung qualitativer mit quantitativen Methoden
beziehen (Flick 2004, 74). Die Bedingungen in der Domäne, das angeeignete Wissen darüber
sowie die angestrebten Ziele haben bei der vorliegenden Arbeit zu der Entscheidung geführt,
Interviews mit Produktentwicklern zu führen und diesen Ansatz um den Einsatz eines Frage-
bogens zu unterstützen. In den folgenden Abschnitten wird das Vorgehen zur Konstruktion
der Erhebungsmittel beschrieben 15 .
4.2.3.1 Theoriegestützte Entwicklung eines Interviewleitfadens
Aus Sicht der resultierenden Ergebnisse und in Hinblick auf die Ziele der Forschungsarbeit ist
es relevant, dass eine bezüglich des Kontexts der Anwendungsdomäne und den Zielen der
Datenanalysen im KDD-Prozess systematische Auswertung und Nutzung möglich ist. Um
weitere Informationen über die Domäne Änderungsmanagement zu erfassen, eignet sich der
Einsatz von Interviews als empirische Datenerhebungsmethode.
Da die Realität in der Organisation des Automobilherstellers in vielen Hinsichten nicht an-
hand numerischer Werte sondern anhand verbaler Beschreibungen erfasst werden kann, wird
an dieser Stelle die qualitative Forschung herangezogen. Denn es geht weniger darum Daten
zu messen, sondern vielmehr darum, das in den Interviews gesammelte Material zu erfassen
und anschließend zu interpretieren. Berücksichtigt wurden mit dieser Wahl zusätzlich Merk-
male wie die Offenheit, der kommunikative Charakter, die Flexibilität, die Interpretativität
sowie die Kontextualität. Dadurch gibt es eine Reihe von Parametern, die eine geeignete In-
teraktion zwischen Interviewer und Produktentwickler zulässt. Diese Flexibilität ist besonders
sinnvoll, da mögliche unterschiedliche Situationen bei der Durchführung der jeweiligen Inter-
views auftauchen können und eine Reaktion darauf realisierbar ist.
Die teilstrukturierte Form des Interviews in Form des Leitfadengesprächs wurde für die Um-
setzung ausgewählt. Der dazu erarbeitete Katalog an Fragen wurde als Gerüst zugrunde gelegt
und bei allen Interviews eingesetzt. Um die geforderte Flexibilität, Offenheit und
Interpretativität zu erreichen, wurden offene Fragen ohne im Vorhinein festgelegte Antworten
eingesetzt. Die Wahl, ob eine Frage aus dem erarbeiteten Katalog dem Interview zugeordnet
15 Eine detailliertere Beschreibung des Vorgehens und der Ergebnisse findet sich in der Bachelorar-
beit von Maier (2010), welche der Autor betreut und inhaltlich gesteuert hat.
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