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gene Komplexe geordnet. Darauf aufbauend kann der Fragebogen gestaltet werden, der eine
gewisse Struktur aufweisen sollte. Fragen werden dazu homogenen Bereichen zugeordnet
(multiple Indikatoren), welche darüber hinaus inhaltlich stimmig sind. Dies verhindert einen
unbeständigen Wechsel zwischen einzelnen Themenstellungen (Bortz/Döring 2009, 256).
Der gewollte Wechsel zu einem nächsten Themenblock sollte mit Überleitungsfragen vorge-
nommen werden (Kromrey 2009, 358). Die zu Beginn eines Fragebogens gestellten Fragen
sind von großer Bedeutung. Denn diese entscheiden über das Engagement des Befragten den
Fragebogen auszufüllen. Normalerweise wird mit neutralen Fragen begonnen, die überwie-
gend einfacher gestaltet sein sollten und Interesse beim Befragten wecken sollen. Verzichtet
werden sollte auf Fragen, die nicht die gesamte Zielgruppe ansprechen. Sensible oder diffizile
Fragen sollten typischerweise am Ende stehen (Schnell/Hill/Esser 2008, 343f.).
Aufgrund der Tatsache, dass Fragen innerhalb eines Fragebogens meist mit anderen in Relati-
on stehen, besteht die Eventualität, dass sich Beantwortungen einzelner Fragen an Vor- oder
Nachfolgerfragen oder deren Beantwortungen orientieren. Dies wird als Halo-Effekt oder
Ausstrahlungseffekt bezeichnet (Kromrey 2009, 361f.). Dieser Effekt ist darin zu begründen,
dass der Befragte versucht seine Antworten stimmig zu halten. Er ahnt weitere existente Fra-
gen voraus, welche auf seine weitere Gedankenführung Einfluss haben (Scheuch 1973, 90ff;
Schnell/Hill/Esser 2008, 342f.).
Analog zum Halo-Effekt haben auch komplette Fragegruppen Auswirkungen auf die Nach-
folgenden. Vorangegangene Gruppen können diese beeinflussen und ebenso in gewisser Wei-
se einen Bezugsrahmen für deren Beantwortung darstellen. Dieser Effekt wird als
Platzierungseffekt bezeichnet (Scheuch 1973, 91). Manchmal ist das Auftreten dieser Effekte
durchaus erwünscht. In diesem Fall wird das gezielte Ausnutzen der Effekte Trichterung ge-
nannt (Kromrey 2009, 362). Dabei wird durch die Folge der Fragen so von einem relativ all-
gemeinen Betrachtungswinkel zu einem präzisierten Themenbereich geführt. Dies wird durch
immer spezieller und präziser werdende Fragen umgesetzt, welche in der Folge konkrete Ein-
zelaspekte eines Problems ansprechen (Schnell/Hill/Esser 2008, 343).
Als elementarer Bestandteil spielt die Ausgestaltung der Fragen bei der Konstruktion von
Fragebögen eine zentrale Rolle. Bei der Formulierung von Fragen sollte berücksichtigt wer-
den, welche Art von Informationen gesucht werden sowie welche formalen und inhaltlichen
Strukturen die Fragen und Antwortmöglichkeiten aufweisen sollten (Schnell/Hill/Esser 2008,
325). Allgemein wird in der Literatur nach der Art der Antwortmöglichkeiten zwischen ge-
schlossenen und offenen Fragen unterschieden (Kromrey 2009, 352). Bei offenen hat der Be-
fragte einen großen Antwortspielraum, da kein im Vorfeld definiertes Antwortspektrum
vorgegeben wird. Bei der geschlossenen Frage werden alle ausführbaren und relevanten Mög-
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