Cryptography Reference
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Beachte: Die Koderate ist im Vergleich zur Übertragung im Quellenkode
(Beispiel 9.2.3) von R =1 auf etwa 0 , 7 reduziert.
2. Fehlerkorrektur
In der Praxis wird die Auslöschungsmethode meistens in Verbindung mit
Fehlerkorrektur angewendet.
Da für ρ Auslöschungen und ν weitere Fehler 2 ν + ρ
d min 1 gilt (s. a.
Abschn. 8.5.5.3), wird Gl. (9.18) zur Bewertung der Restfehlerwahrschein-
lichkeit entsprechend angepasst:
n
w
p w
ρ + ν
n−w .
p R ( n ) korr =1
(1
p )
(9.25)
w =0
p = λ : es werden nur Auslöschungen korrigiert,
p = λ + p s : neben Auslöschungen werden auch weitere Symbole korrigiert,
p = λ + p e : neben Auslöschungen werden auch weitere nichtbinäre Sym-
bole korrigiert (wobei λ sich auch auf ein nichtbinäres Sym-
bol bezieht).
Die Möglichkeit der damit verbundenen Reduzierung der Restfehlerwahr-
scheinlichkeit setzt effektive Störungsdetektoren (zur Bestimmung der Aus-
löschungen) und leistungsstarke Fehlerkorrekturverfahren voraus.
Ein praktisch interessantes Anwendungsbeispiel hierzu ist bei der Fehlersi-
cherung in ATM[asynchronous transfer mode]-Netzen zu finden [KYA 96].
Bei diesem Übertragungsverfahren werden die Nachrichten in Paketen bzw.
Zellen konstanter Länge asynchron übertragen, wobei der Zellenverlust die
wichtigste Fehlerquelle ist. Die beim Empfänger (Dekodierer) fehlenden Zel-
len werden nun einfach als Auslöschungen betrachtet. Zur Fehlerkorrektur
(speziell bei der Übertragung von Videosignalen) wird ein (128,124,5)RS-
Kode über GF( 2 8 ) verwendet, mit dem d min 1=2 f k =4 ausgelöschte
Bytes korrigiert werden können. Durch Anwendung eines I × n Blockin-
terleavers (s. Abschn. 8.7.1) mit I =47 ( = Zellengröße) können I · 2 f k =
47 · 4 = 188 Byte , d. h. vier fehlende Zellen vollständig rekonstruiert wer-
den.
Die Restfehlerwahrscheinlichkeit in einem Übertragungsblock von 128 Zel-
len bzw. 47 · 128 = 6016 Byte kann nach Gl. (9.25) bestimmt werden.
Bei der Anwendung dieser Gleichung sind jedoch einige Vorüberlegungen
erforderlich. Die Auslöschungswahrscheinlichkeit λ bezieht sich jetzt auf
Zellenverluste in einem Übertragungsblock. Solange wir nur Auslöschun-
gen betrachten, können wir dieses Problem auf den Binärfall reduzieren: ei-
ne Zelle ist ausgelöscht oder nicht ausgelöscht. Die Fehlerereignisse können
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