Cryptography Reference
In-Depth Information
8.6.4
Blockkodes und Trellisstruktur
Die hard-decision Dekodierungsalgorithmen der betrachteten Blockkodes set-
zen nur das Prinzip der begrenzten Mindestdistanz um. Die Abbildung einer
Generator- oder Kontrollmatrix in eine Trellisstruktur (bereits 1974 erstmals
vorgestellt, eine Weiterentwicklung erfolgte dann in den 90er Jahren mit dem
Durchbruch der soft-decision Dekodierung) macht auch für Blockkodes eine
MD/ML Dekodierung möglich.
Die folgenden Betrachtungen beschränken sich auf die Umsetzung der Kontroll-
matrix in eine Trellisstruktur. Interessant erscheint hier das Aufzeigen einer
möglichen soft-decision Dekodierung für die betrachteten Blockkodes.
Die k
×
n Kontrollmatrix H sei wie folgt gegeben:
c 10 c 11 ... c 1 ,n− 1
c 20 c 21 ... c 2 ,n− 1
. . . . . .
c k 0 c k 1 ... c k,n− 1
c 1 i
c 2 i
.
c ki
=( H 0 H 1 ... H n− 1 )
H k×n =
mit H i =
.
Der Blockkode kann, muss nicht, systematisch sein. Mit der Kontrollmatrix
wird der Nachweis geführt, ob eine Empfangsfolge Element eines Kanalkode-
alphabets ist oder nicht. Dafür gilt der bekannte Syndrom zusammenhang:
b T
s = H k×n ·
= 0 ?
Das Syndrom ist für eine Kanalkodefolge Null.
Diesen Zusammenhang nutzt man für den Aufbau des Syndrom trellis. Kanal-
kodefolgen beginnen und enden im Nullzustand. Jede andere Folge ist nicht
Kanalkodefolge und wird im Trellis auch nicht dargestellt.
Die Anzahl möglicher Zustände hängt von den redundanten Stellen k und den
Informationsstellen l ab. Je Taktzeitpunkt sind
2 min {l,k} Zustände (WOLF-
Schranke, eine obere Schranke für die Anzahl von Zuständen) möglich. Die
Blocklänge n bestimmt die Länge des Trellis. Im Vergleich zu Faltungskodes
gibt es kein verkürztes Trellis.
Der Algorithmus nutzt zum Aufbau des Syndromtrellis das mathematische
Vorgehen der Syndromberechnung: spaltenweise Multiplikation von Korrek-
torspalte H i und zugehörigem Element i der Empfangsfolge, Addition und
Fortsetzung mit i =0 , 1 , ..., ( n
1) . Das Endergebnis ist Null, wenn die Emp-
fangsfolge eine Kanalkodefolge ist.
Zum Aufbau des Kanalkodealphabets im Trellis muss die Multiplikation über
alle Kodeelemente ausgeführt werden. Im Folgenden ist der Algorithmus als
Struktogramm notiert. σ σ widerspiegelt, wie bekannt, einen Zustandsüber-
gang vom Zustand σ zum Taktzeitpunkt t in den Folgezustand σ zum Takt-
Search WWH ::




Custom Search