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Diesem Nachteil stehen allerdings zwei Vorteile gegenüber, die diese Ab-
hängigkeit aufwiegen. Digitale Daten können durch eine Maschine
bearbeitet werden. Der Computer kann mit Zahlen rechnen, Texte auswer-
ten oder Bilder verändern - vieles davon besser, als es Menschen ohne Com-
puter je zustande bringen würden. Wir werden uns dies im nächsten Ab-
schnitt noch genauer ansehen. Eine unmittelbare Folge davon ist der erste
Vorteil: Digitale Kodierungen können so gestaltet werden, dass Übertra-
gungsfehler durch den Computer erkannt und korrigiert werden. Wie kann
das gehen? Stellen Sie sich vor, dass eine Kodierung, bei der jedes Zeichen
durch acht Bit dargestellt wird, so aufgebaut ist, dass jede festgelegte Bit-
folge eine gerade Anzahl von Einsen enthält. Man kann dann sofort
erkennen, dass ein Fehler vorliegen muss, wenn eine Bitfolge mit einer un-
geraden Anzahl an Einsen daherkommt. Allerdings weiß man dann noch
nicht, welche der Einsen falsch gesetzt ist und ob es sich nicht vielleicht sog-
ar um drei oder fünf Fehler handelt. Zu den ganz wichtigen Er-
rungenschaften der Informatik gehört es, dieses Grundprinzip der Prüf-
summe so verfeinert zu haben, dass ein Fehler tatsächlich lokalisiert und
korrigiert werden kann. 127 Beim Abspeichern von Daten auf der Festplatte,
beim Verschicken einer E-Mail oder beim Abrufen eines Films im Internet
kommt es nämlich häuig zu Übertragungsfehlern. Durch die im Hintergrund
unmerklich ablaufende Fehlerkorrektur werden die meisten davon jedoch
berichtigt. Ohne diesen Korrekturmechanismus würde eine Musik-Datei im
MP3-Format nach fünf Kopiervorgängen kaum besser klingen als die (ana-
loge) Musikkassette früherer Tage. Gibt es allerdings zu viele Fehler, muss
natürlich auch die beste Korrektur versagen. Dann stockt die Musik, ruckelt
das Video oder lässt sich die Datei nicht öfnen.
Den zweiten Vorteil digitaler Daten erleben wir jedes Mal, wenn wir eine
Webseite öfnen: Sie sind komprimierbar. Zwar lassen sich schon die di-
gitalen Grundeinheiten, die Null und die Eins, elektrisch oder magnetisch
auf sehr kleinem Raum speichern, doch sind Speichergröße und Übertra-
gungsgeschwindigkeit immer eine knappe Ressource. Nur durch die massive
Komprimierung von Fotos wird es gewährleistet, dass diese in akzeptabler
Zeit per Internet übertragbar sind, so dass gleich zwanzig davon etwa auf
einer Nachrichtenseite erscheinen können. Es ist ohne weiteres möglich, ein
digitales Foto um den Faktor 100 gegenüber seiner Ursprungsgröße zu
komprimieren. 128 Das Bild wird dabei nicht mehr Punkt für Punkt gespeich-
ert, sondern es werden ähnliche Farben und Schattierungen zu Flächen
zusammengefasst, so dass diese Eigenschaften nur einmal anzugeben sind
für eine deinierte Fläche. Dadurch gehen allerdings Details des Bildes ver-
 
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