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in Ihrem Textverarbeitungsprogramm ein und drücken Sie auf Alt+C, dann
erscheint das Zeichen » «. In manchen Schriftarten werden viele dieser
UTF-16-Zeichen dargestellt, in vielen aber auch nicht - dann erscheint gar
nichts oder ein Platzhalter.
UTF-16 ist inzwischen vollständig belegt, in der 32-Bit-Version des Stand-
ards gibt es aber noch eine Menge Platz, stehen hier doch sage und schreibe
über 4 Milliarden Positionen (= 2 32 ) zur Verfügung. Auch die Aufnahme der
gotischen Schrift, der ägyptischen Hieroglyphen, der Keilschrift, der alt-
griechischen Notenschrift, mathematischer Symbole, der Symbole von
Spielkarten und Dominosteinen, von der nicht entziferten mykenischen Lin-
earschrift B und Hunderter weiterer Schriftsysteme stellt dabei kein Prob-
lem dar. Der Unicode-Standard ist damit zu einem Gedächtnis der Schriftkul-
tur geworden, in dem jedes Zeichen, das in der Kulturgeschichte über eine
gewisse Zeit hinweg von Menschen genutzt worden ist, Aufnahme indet -
und natürlich auch der ASCII-Zeichensatz mit seinen Steuerzeichen für
Fernschreiber.
Die digitale Kodierung von Daten wird in Computern auf vielfältige Weise
eingesetzt: als binäres Zahlensystem, für die Kodierung von Schriftzeichen,
bei der Speicherung von Bildern, Klängen, Graiken und Videos. Daten, die
nicht schon wie Buchstaben in abgegrenzter Form vorliegen, werden als
analoge Daten bezeichnet. Für alle diese Anwendungen der digitalen Kodier-
ung gibt es Standards, die die Einzelheiten der Speicherung regeln. Für
Bilder ist beispielsweise der JPEG-Standard sehr verbreitet, für Tonaufnah-
men MP3 - diese indet man auch in den Endungen von Foto- und Musik-
Dateien wieder (».jpg«, ».mp3«). Eine digitale Kodierung wird sogar für die
Steuerung der Computer selbst genutzt: Auf der elementaren Ebene werden
die grundlegenden maschinellen Rechenoperationen als Folgen von Nullen
und Einsen beschrieben. Im Speicher des Computers laufen die verschieden-
artigen Daten aber ununterscheidbar zusammen: Ob eine Bitfolge als Zahl,
als Schriftzeichen oder als Steuerbefehl zu interpretieren ist, kann nur aus
dem Zusammenhang bestimmt werden. Daran sieht man, was für einen ge-
waltigen Nachteil die digitale Kodierung besitzt: Ohne einen Computer, der
damit umgehen kann, der weiß, wie ein Bitfolge ausgewertet werden muss,
ist die digitale Kodierung wertlos. Wir Menschen sind nicht in der Lage, di-
gitale Informationen zu verstehen und zu nutzen. Digitale Daten machen uns
auf Gedeih und Verderb abhängig vom Computer.
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