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lung bietet einen Online-Shop an, und zuweilen können diese sogar mit noch
günstigeren Serviceangeboten aufwarten. So bietet die Buchhandlung
Osi-
ander
in Frankfurt am Main und einigen anderen Orten in Deutschland die
kurzfristige Zustellung von Büchern per Fahrradkurier an. Besonders weit
allerdings ist Amazon bei der Optimierung seiner logistischen Prozesse.
Längst proitiert das Unternehmen davon, dass es als weltgrößter Internet-
Händler über so umfangreiche und statistisch präzise Bestelldaten verfügt,
dass für bestimmte Bücher sogar ermittelt werden kann, wie viele Bestellun-
gen in einer bestimmten Region
zukünftig
zu erwarten sind. Entsprechend
liefert das Unternehmen eine entsprechende Anzahl von Exemplaren dieses
Buchs
vorab
an das regionale Distributionszentrum, von dem aus eine am
nächsten Tag dann tatsächlich eingehende Bestellung umso schneller bedi-
ent werden kann.
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Eine solche Distributionsoptimierung ist möglich, weil Internet-Buchhänd-
ler über eine unschätzbare Datenquelle verfügen: Ihre Kunden sind ihnen
nicht unbekannt, denn sie müssen sich stets persönlich ausweisen und
geben so über mehrere Bestellungen hinweg preis, wofür sie sich besonders
interessieren. Zusammen mit Vergleichsdaten anderer Käufer können diese
Daten zu Benutzerproilen verdichtet werden, auf deren Grundlage der
Kunde mit persönlich auf ihn zugeschnittener Werbung konfrontiert wird.
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Diese Annahmen über die Interessen des Kunden sind oft erstaunlich - viel-
leicht sollte man eher sagen: erschreckend - gut; ein Internet-Buchhändler
kann sich auf diese Weise für einen Folgekauf empfehlen und so die Kunden-
bindung erhöhen.
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Ein anderer Weg für eine verbesserte Distributionslogistik wird durch
Book on Demand
-Dienste erreicht. Wird ein Buch, das dafür vorgesehen ist,
bei einem Internet-Buchhändler bestellt, erfolgt erst zu diesem Zeitpunkt
dessen physische Herstellung. Dies ist möglich durch Hochleistungsdrucker,
die mit vollautomatisch arbeitenden Buchbindemaschinen verbunden sind.
Die
Espresso Book Machine
des amerikanischen Herstellers
On Demand
ders geeignet ist dieses Herstellungsverfahren für Bücher in kleiner Aulage,
die früher im Selbstverlag oder gar nicht erschienen wären. Aber auch urhe-
berrechtsfreie ältere Bücher werden auf diesem Wege gedruckt. Google bi-
etet solche Bücher, da man sie ohnehin für Google Books erfasst hat, auch
per
Book on Demand
an, seitdem es mit dem Hersteller der
Espresso Book
aber auch im Hinblick auf die logistische Seite des Buchhandels:
On demand
produzierte Bücher benötigen keinen Lagerplatz und müssen nicht über