Information Technology Reference
In-Depth Information
Umgang mit Informationen geführt, weil diese besser konserviert und trans-
portiert werden konnten. Diese Entwicklung hat sich mit digitalen Texten
fortgesetzt - sie lassen sich auf mikroskopisch kleiner Fläche speichern und
blitzschnell über die Datennetze der Welt verschicken oder abrufen. Texte
informieren über aktuelle Ereignisse, sie informieren uns über andere
Menschen und das, was sie erleben, aber auch über Dinge, den Umgang mit
ihnen, ihre Eigenschaften und Anforderungen. Bei der professionellen Ver-
mittlung von Informationen wird deshalb zwischen Journalismus generell
und Fachjournalismus mit unterschiedlichen Schwerpunkten unterschieden.
Einen eigenständigen Bereich bildet die Technische Dokumentation, bei der
es nicht in erster Linie um Aktualität geht wie in den verschiedenen
Spielarten des Journalismus, sondern um Bedienung, Verwendung und War-
tung von technischen Geräten und Systemen. Für alle Bereiche der Informa-
tionsvermittlung gilt, dass die Digitalisierung große Auswirkungen auf das
professionelle Schreiben hat. Und auch das Lesen digitaler Informations-
texte ist ein anderes geworden, was man besonders deutlich am Rückgang
des traditionellen Zeitunglesens sehen kann.
In Verlagen macht man sich seit einigen Jahren Gedanken darüber, wie es
mit Zeitungen weitergehen soll. Das Internet und die Nutzung der Zeitung
auf mobilen, multimedialen Endgeräten spielen dabei eine immer wichtigere
Rolle. Eine Reaktion darauf stellt der Online-Journalismus dar, in dem die
Vernetzung von Menschen und Texten und die schnelle Kommunikation im
Internet mit den positiven Eigenschaften des klassischen Print-Journalismus
eine Verbindung eingehen soll. Die Aufgaben von Online-Journalisten bes-
chränken sich nicht auf das Schreiben von Texten, sondern sie entwickeln
Inhalte in einer umfassenderen Weise, was nicht-sprachliche Ver-
mittlungsformen umfasst. Online-Journalisten müssen sich wegen der ein-
fachen Feedback-Möglichkeiten ihrer Leser auch mit deren Reaktionen aus-
einandersetzen.
Neue Vermittlungsformen wie etwa Twitter, soziale Netzwerke und Blogs
erfordern einen journalistischen Ansatz, der in noch höherem Maße als in
traditionellen Medien die Aktualität in den Vordergrund stellt. Und auch die
technischen Gegebenheiten und Möglichkeiten digitaler Vermittlungsformen
müssen beim Schreiben berücksichtigt werden: Für eine Handy-App muss
man anders schreiben als für die Printausgabe der FAZ, eine Meldung bei
Twitter muss anders aussehen als die einer Nachrichtenagentur. Online-
Journalisten schreiben modularer, da ihre Inhalte in unterschiedlichen »Por-
tionierungen« verfügbar gemacht werden, und sie berücksichtigen bereits
verfügbare Inhalte zu ihrem Thema, die den Leser weiterführen, indem sie
 
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