Information Technology Reference
In-Depth Information
In der Zukunft werden von Vertretern der Digitalen Geisteswissenschaften
didaktisch aufbereitete Ausgaben dieser Werke entstehen, durch die sich
der Lernefekt erhöhen lässt. Die digitalen Werkausgaben werden Unter-
stützung für das sprachliche Verständnis bieten und dabei zugleich das Ziel
verfolgen, Hinweise in Abhängigkeit vom speziischen Bedarf eines Schülers
zu geben. Weitergehende Erläuterungen der Texte sind multimedial auf-
bereitet, so dass zusätzliche Zugangswege eröfnet werden. Die digitalen
Werkausgaben unterstützen aber auch die seit langem übliche interpretator-
ische Arbeit mit den Texten. Dafür ist es mit einfachen Mitteln möglich, Not-
izen in den Text einzutragen, Markierungen vorzunehmen und Tex-
teigenschaften zu visualisieren. Die Aufbereitung fordert von den Schülern
die Fähigkeit, die Werke ohne Ablenkung zu lesen. Zugleich behält das Sys-
tem einen sinnvollen Lernprozess im Blick. Funktionen des sozialen Lesens
ergänzen auch hier die individuelle Auseinandersetzung mit dem Text.
Anders als bei »normalen« digitalen Büchern werden Lehrer bei digitalen
Lehrbüchern den Zugang und die Interaktionen der Schüler im Interesse des
Lernprozesses steuern können.
Lernen durch Schreiben geschieht mit unterschiedlichen Zielsetzungen.
Durch das Schreiben soll zunächst einmal das Schreiben selbst gelernt wer-
den. Geschrieben wird aber auch in Verbindung mit dem Erlernen einer
Sprache - das Erstellen von fremdsprachigen Texten oder Übersetzungen.
Schließlich schreiben wir, um Inhalte zu verstehen: Wir machen uns Notizen,
schreiben Zusammenfassungen oder versuchen auf andere Weise, Inhalte zu
erschließen. Das Erlernen des Schreibens selbst indet bis heute neben spez-
iellen Schreibübungen in Gestalt von Schulaufsätzen statt; in früheren
Zeiten hat es immer auch die formale Seite des Schreibens umfasst - Schön-
schreibunterricht war Teil der schulischen Ausbildung. Die Schule sieht sich
vor die Frage gestellt, ob, in welchem Maße und zu welchem Zeitpunkt sie
die Handschrift durch die Tastatur ersetzt, wie sie also die schon heute beo-
bachtbaren Änderungen des Schreibens per Textverarbeitung im Unterricht
nachvollziehen soll.
Wie wir gesehen haben, indet das digitale Schreiben nicht nur in einem
anderen Medium statt, es besitzt Eigenschaften, die es zu einer anderen Art
von Schreiben machen. Die Veränderlichkeit des Textes, die Notwendigkeit,
ihn mit »Darstellung« zu versehen, Automatisierung, Integration nicht-
sprachlicher Medien und die Vernetzung prägen das digitale Schreiben zun-
 
Search WWH ::




Custom Search