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men, mit der entsprechenden Farbe hinterlegt. An der Stelle im Text, an der
die Koautoren gerade arbeiten, beinden sich Schreibmarkierungen, die mit
dem jeweiligen Namenskürzel versehen sind.
Es ist eine faszinierende Erfahrung, wenn man einmal miterlebt, wie sich
ein Text, an dem man gerade schreibt, an mehreren anderen Stellen
gleichzeitig verändert! Andere »kollaborative Editoren«, wie sie auch genan-
nt werden, sind Etherpad oder Zoho Docs . 239 Ähnlich funktioniert auch das
Programm Padlet , das den Nutzern eine Art Tafel zur gemeinsamen Nutzung
zur Verfügung stellt, auf der Textstücke und Graikelemente frei positioniert
werden können. 240 Eine wichtige Funktionalität derartiger Editoren ist es,
parallel zum eigentlichen Text einen Chat führen zu können. Auch Komment-
are können zum Teil in den Text eingefügt werden.
Ganz klar ist es allerdings nicht, wie man synchrones soziales Schreiben
tatsächlich gewinnbringend in einer Autorengruppe organisieren kann. Gut
geeignet ist es für stark gegliederte Texte, deren einzelne Teile unabhängig
voneinander bearbeitet werden können. Anwendbar ist es auch im Rahmen
von Brainstorming-Prozessen. Ideen können frei eingetragen und miteinan-
der kombiniert werden. Das Schreiben muss aber auch hier immer durch
das Lesen der Textteile der Mitautoren begleitet sein. Durch die farbige
Markierung ist auch die schriftliche Diskussion eines Textes recht gut mög-
lich, denn dabei können die jeweiligen Textbeiträge als Kommentare ver-
standen werden. In beiden Fällen ist aber eine gewisse Disziplin notwendig
und die Einhaltung von Regeln, weil sonst eine unproduktive Situation
entstehen kann. Sinnvoll ist es auch, das synchrone Schreiben durch einen
Audio-Kanal zu unterstützen - entweder als Telefonkonferenz oder indem die
Schreibgruppe tatsächlich zusammensitzt und die Teilnehmer an ihren
Laptops den gemeinsamen Text bearbeiten. Da alle das Gleiche sehen,
können sie sich auch darüber verständigen. Dies ist eine wichtige Vorausset-
zung für echte Kooperation. 241
Eine ganz andere Form des synchronen Schreibens wird in sozialen Net-
zwerken praktiziert. In Gruppen, in denen sich die Fans bestimmter bel-
letristischer Publikationen, etwa der Harry Potter -Romane, zusammenind-
en, werden in mehr oder weniger organisierter Form Textstücke für die
Weiterführung einer Geschichte geschrieben, sogenannte »Fan Fiction«. In
manchen Gruppen, beispielsweise in der zum Fantasy-Roman Kingdom
Keepers , 242 wird die Beteiligung der Leser in der Weise genutzt, dass
bestimmte Erzählabschnitte vorgegeben werden, zu denen man Vorschläge
einreichen kann. Über diese wird anschließend abgestimmt, die Vorschläge
mit den meisten Stimmen werden in den in der Entstehung beindlichen Ro-
 
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