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bezüglich dieser Plattform besonders gut untersucht. 238 Mit Wikis ist es
mehreren Autoren möglich, ohne Verzögerung durch die Verwaltung der
Daten und ihre Übermittlung Texte zu bearbeiten. Weil bei der gleichzeiti-
gen Bearbeitung eines Textes durch zwei Autoren zwei miteinander nicht
mehr vereinbare Fassungen entstehen könnten, ist es wichtig, dass in Wikis
während einer Bearbeitung keine zweite Bearbeitung begonnen werden
kann. Allerdings muss es nicht immer so sein, dass die Autoren eines Wiki-
Textes miteinander kooperieren, vielmehr können sie ihre Arbeit gegenseitig
sabotieren oder immer wieder in einen älteren Zustand zurücksetzen. Mit
der Hilfe von Wikis können die Bearbeitungszyklen von Texten sehr verkürzt
werden, und dies kann sich bei nicht-kooperativem Verhalten zu einem Prob-
lem entwickeln, das nur durch die Einschränkung der Bearbeitung gelöst
werden kann.
Das Wiki-Prinzip funktioniert bis zu dem Punkt, an dem die Bearbeitung
eines Textes nicht mehr in einzelne Schritte aufgeteilt werden kann. Danach
setzt das synchrone Schreiben ein. Ist synchrones Schreiben tatsächlich sin-
nvoll? Mehrere Autoren sollen gleichzeitig an einem Text schreiben? Diese
Form des Schreibens hat keine Vorläufer in der prä-digitalen Ära. Das syn-
chrone Schreiben erfordert zwingend digitale Textverarbeitung mit vernet-
zten Computern. Die Textverarbeitung muss sicherstellen, dass sich der Text
durch die gleichzeitig arbeitenden Autoren ständig an mehreren Stellen ver-
ändert, und nur die Vernetzung macht es möglich, dass ein und derselbe
Text von zwei Schreibenden an ihren Tastaturen bearbeitet werden kann.
Synchrones Schreiben ist also eine digitale Besonderheit, und auch immer
noch eine Kuriosität.
»Normale« Textverarbeitungsprogramme unterstützen das synchrone
Schreiben bislang nicht. Das verbreitetste System für synchrones Schreiben
ist Docs , ein Online-Textverarbeitungssystem, das in den von Google ange-
botenen Online-Datenspeicher namens Drive integriert ist. Docs sieht auf
den ersten Blick wie die stark vereinfachte Variante von Word aus.
Textdateien, die damit erstellt werden, können jedoch für andere bei Google
angemeldete Nutzer freigegeben werden. Rufen mehrere Nutzer, die dazu
berechtigt sind, eine Textdatei gleichzeitig auf, dann können sie diese tat-
sächlich auch gleichzeitig bearbeiten. Am rechten Fensterrand erscheint
dabei eine Liste mit den anderen gerade aktiven Nutzern, denen jeweils eine
Farbe zugeordnet ist. Im Text sind die Teile, die von diesen Autoren stam-
 
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