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gitalen Schreiben automatisch vom Schreibenden mit zu lösen, sofern er
nicht auch hier auf ein Stylesheet zurückgreifen kann.
Dass Schreibkompetenz im digitalen Medium mehr ist, als einen Satz nach
dem anderen formulieren zu können, wird deutlich, wenn man sich die
Produktion wissenschaftlicher Texte genauer ansieht. 207 In solchen Texten
geht es nämlich in besonderem Maße darum, aus anderen Texten zu zitieren
oder Argumente zusammenzufassen und zu kommentieren. Einen wis-
senschaftlichen Text zu schreiben heißt deshalb auch, Textstücke anderer
auswählen, ordnen und mit eigenen Aussagen verbinden zu können. Die Ei-
genschaft digitaler Texte, Teile daraus kopieren und anders arrangieren zu
können, geht deshalb in den Schreibprozess ein. Viele Studierende be-
herrschen gerade diese Ebene des Schreibens in der ersten Zeit des Studi-
ums noch nicht, auch wenn sie ansonsten über normal entwickelte Schreib-
und Formulierungsfähigkeiten verfügen. Der Erwerb der Schreibfähigkeit
bezieht sich also auch auf die Ebene des Textes.
Kapitel 6.2
Hybrides Schreiben
Eine Automatisierung des Schreibens erfolgt schon bei der gewöhnlichen
Textverarbeitung. Neben dem Schreiben, Überarbeiten und Formatieren von
Texten weisen Textverarbeitungsprogramme auch diverse Funktionen für
Textautomation auf. Dies geht los bei der Erzeugung von Nummerierungen,
wenn man bestimmte Absätze als Überschriften gekennzeichnet hat. Auch
bei Aufzählungen - nummeriert oder mit einem Aufzählungszeichen - ergän-
zt das Programm von sich aus kleine Textstücke, die dann nicht mehr vom
Schreiber eingegeben werden müssen. Es geht weiter mit der Autokorrek-
tur: Bestimmte Fehler, etwa zwei Großbuchstaben am Wortanfang, werden
automatisch korrigiert, ebenso ein klein geschriebener Satzanfang. Die Tex-
tverarbeitungsprogramme benutzen dafür einfach Korrekturlisten, die man
zum Teil auch selbst bearbeiten kann. Der gleiche Mechanismus wird dafür
verwendet, manche Sonderzeichen zu erzeugen. Aus »==>« wird in Word
etwa »→«, aus »(c)« wird »©«. Ferner werden typograische Satzzeichen ge-
bildet, das Minuszeichen (»-«) in den Gedankenstrich (»-«) überführt oder
hoch- und tiefgestellte Anführungszeichen („…“) eingefügt.
Interessanter wird es jedoch, wenn wirklich aufwändige Arbeitsvorgänge
automatisiert werden. Dies können Textverarbeitungen für Inhaltsverzeichn-
 
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