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gen durch Formatierung, tatsächlich entfernt sind aus dem Speicher. An ein-
er beliebigen Stelle des Textes können neue Textteile eingefügt werden,
ohne dass vorhandener Text überschrieben wird. Und Textteile können von
einer Position im Text zu einer anderen Position verschoben werden. So et-
was zu realisieren ist programmiertechnisch keineswegs trivial, denn der
Speicherinhalt rutscht beim Löschen einer Zeichenfolge nicht von selbst um
die gelöschten Einheiten zusammen. Der digitale Text muss deshalb en-
tweder ohne die Lücke umkopiert werden, oder er wird mit einer linearen
Adressenliste versehen, die angibt, welche Textteile an welcher Stelle zu
stehen haben. Diese Methode hat den Vorteil, dass die Löschung durch Ent-
fernung einer Adresse vorgenommen werden kann. Falls sie wieder rück-
gängig gemacht werden soll, kann der »gelöschte« Text mit einer neuen
Adresse wieder in die Textfolge eingefügt werden. Gleiches gilt für die
beiden anderen Grundmethoden der Textmanipulation, Einfügen und Ver-
schieben. Die Überlegung, Änderungen im Text durch entsprechende Daten-
strukturen rückgängig machen zu können, kann man auch auf die Spitze
treiben: Schließlich besteht digitales Schreiben aus nichts anderem als dem
Einfügen von neuen Textstücken in einen bestehenden Text und gelegent-
liche Lösch- und Umstellungsvorgänge. Speichert man also alle Bearbei-
tungsschritte eines Textes hintereinander ab, lässt sich die Texterstellung
vorwärts und rückwärts nachvollziehen. In Word können Sie sich das leicht
ansehen: Wenn Sie etwas geschrieben und editiert haben, können Sie mit
mehrfachem Drücken der Tastenkombination Strg-Z nicht nur den letzten
Schritt rückgängig machen, sondern bis zu hundert Bearbeitungsschritte,
die Sie zuletzt vorgenommen haben. Mit Strg-Y gelangen Sie wieder zurück
zum Endstadium des Textes. In dem Texteditor Etherpad lassen sich sogar
alle Änderungen des Textes wie ein Film abspielen. 206
Eine weitere Besonderheit des digitalen Schreibens ist die, dass man als
Schreibender nicht nur die Schrift zu formatieren hat, sondern auch die
größeren Einheiten des Textes. Auch auf dieser Ebene besteht große Variab-
ilität, wenn es darum geht, Absätze, Abschnitte oder den Text als Ganzes mit
Festlegungen bezüglich Rändern, Zeilen- und Absatzabständen, Einrückun-
gen, Aufzählungen und Nummerierungen zu versehen. Dies sind Ei-
genschaften, die die Zweidimensionalität des Textes betrefen, und dafür ist
die Maus als Zeigeinstrument ein geeignetes Steuergerät. Auf dieser Ebene
wird der Text multimedial: Er wird als Fläche mit Schriftzeichen gestaltet,
weitere nicht-textuelle Elemente können hinzukommen, Graiken, Tabellen
oder Bilder zum Beispiel. Erfordernisse der Textgestaltung sind also beim di-
 
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