Digital Signal Processing Reference
In-Depth Information
5.2.7 Fensterfolgen
Die Qualität der Kurzzeit-Spektralanalyse wird durch die Fensterung des Zeitsignals wesent-
lich beeinflusst. Nicht nur die Fensterlänge sondern auch die Form spielt eine wichtige Rolle.
Durch geeignete Wahl lassen sich die Frequenzauflösung und die Vertrauenswürdigkeit des
Messergebnisses in gewissen Grenzen einstellen.
Der Bedeutung der Fensterung entsprechend, werden in der digitalen Signalverarbeitung je
nach Zielsetzung verschiedene Formen eingesetzt. MATLAB stellt im Erweiterungspaket
Signal Processing Toolbox eine umfangreiche Auswahl zur Verfügung, siehe
Tabelle 5-1. Über die help -Funktion ist eine Beschreibung der Fensterfolgen erhältlich. In der
Versuchsdurchführung werden einige für die Spektralanalyse wichtigen Fenster untersucht.
Tabelle 5-1 Fensterfunktion der MATLAB Signal Processing Toolbox
MATLAB-Funktion
Name
Bartlett window
bartlett
barthannwin
Modified Bartlett-Hanning window
Blackman window
blackman
blackmanharris
Minimum 4-term Blackman-Harris window
bohmanwin
Bohman window
Chebyshev window
chebwin
flattopwin
Flat Top window
Gaussian window
gausswin
hamming
Hamming window
hann
Hann window
Kaiser window
kaiser
nuttallwin
Nuttall defined minimum 4-term Blackman-Harris window
Parzen (de la Valle-Poussin) window
parzenwin
rectwin
Rectangular window
triang
Triangular window
Tukey window
tukeywin
Am Beispiel der Bartlett- und Blackman-Fensterfolgen können grundsätzliche Zusammen-
hänge aufgezeigt werden. Die beiden Fensterfolgen werden im Programmbeispiel 5-2 durch die
MATLAB-Funktionen bartlett und blackman erzeugt. Die Fensterfolgen und ihre
Betragsspektren sind in Bild 5-11 dargestellt. Das Bartlett-Fenster ist eine Dreiecksfolge die
mit 0 beginnt und endet. Das Blackman-Fenster ähnelt einer abrollenden Kosinusfolge.
Anmerkung: Einige Fensterfolgen sind auf den ersten Blick schwer zu unterscheiden. Kleine Unterschiede
in der Fensterfolge können deutlich sichtbare Auswirkungen im Spektrum im Bereich kleiner Werte
(Sperrbereich) haben.
Aus dem Betrag des Spektrums werden zwei charakteristische Parameter zur Beurteilung der
Fenster abgelesen: die Breite des Hauptzipfels ': m (mainlobe) und die Dämpfung des größten
Nebenzipfels a s ,dB (sidelobe) bezogen auf den Maximalwert.
Die Breite des Hauptzipfels ist für die Frequenzauflösung entscheidend. Die Dämpfung des
größten Nebenzipfels beeinflusst die Stärke der Überlagerung von Spektrallinien in näherer
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