Digital Signal Processing Reference
In-Depth Information
erhält man zwei etwa gleichstarke DFT-Koeffizienten an den benachbarten Stützstellen, siehe
Bild 5-10 oben für ein entsprechendes Kosinussignal
Nach Verdopplung der Länge der Folge durch Zero-padding, besitzt die DFT eine Stützstelle
genau bei der betreffenden Frequenzkomponente. Letztere hebt sich nun in Bild 5-10 unten
deutlich aus dem DFT-Spektrum hervor.
Anmerkung: Die Kombination aus Zero-padding und FFT findet in der digitalen Signalverarbeitung an
verschiedenen Stellen ihre Anwendung, wie z. B. bei der schnellen Faltung oder Interpolation. Zero-
padding und FFT werden auch zur numerischen Fourier-Transformation eingesetzt.
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20
10
0
0
5
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15
20
25
30
k o
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0
0
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k o
Bild 5-10 DFT-Spektrum vor (oben) und nach Zero-padding (unten) der Signalfolge x [ n ] = cos(: 0 n ) mit
: 0 = 12.5 2 S / N und N = 64 ( dsplab5_2b )
5.2.6 Leakage-Effekt
Mit dem Leakage-Effekt (Leck-Effekt) wird das Auftreten von Spektralkomponenten im DFT-
Spektrum umschrieben, die von der Anwendung her kommend nicht vermutet werden. Bild
5-10 zeigt ein Beispiel. Die zeitlich unbegrenzte Kosinusfolge mit der normierten Kreis-
frequenz : 0 besitzt ein Spektrum mit nur zwei diskreten Anteilen bei r: 0 . Im Kurzzeit-
Spektrum, dem DFT-Spektrum, erscheinen jedoch eine Vielzahl von Spektralkomponenten un-
gleich null. Dies obwohl oben die normierte Kreisfrequenz : 0 genau zwischen das DFT-Fre-
quenzraster fällt, also eigentlich keine Frequenzkomponenten sichtbar sein sollte.
Das ist jedoch nicht möglich. Wegen der Energieerhaltung beim Wechsel zwischen Zeit- und
Frequenzbereich kann das DFT-Spektrum hier nicht null sein, siehe parsevalsche Gleichung.
Stattdessen verteilt sich die Energie des Signalblockes entsprechend dem verwendeten Fenster
auf die DFT-Koeffizienten. In Bild 5-10 wird ein Rechteckfenster eingesetzt, weshalb im Bild
- mathematisch korrekt - der Betrag der si-Funktion als Hüllkurve auftritt.
Der Leakage-Effekt, das Ausfließen der Spektralkomponenten, führt allgemein zu betrags- und
phasengewichteten Überlagerungen der Spektralkomponenten, die im Sinne der beabsichtigten
Anwendung die Auswertung des DFT-Spektrums erschweren oder sogar unmöglich machen
können.
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