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Um im konkreten Fall die Frage nach der Präzision zu beantworten, muss sie quantitativ mess-
bar sein. Dazu verwendet man das Modell einer additiven Störung, einem Fehlersignal , hier in
Anlehnung an die Sprachtelefonie auch Quantisierungsgeräusch genannt, siehe Bild 16-4.
Anmerkung: Die (mathematische) Quantisierung wirkt
auf die Folgenelement bzw. Momentanwerte unabhän-
gig von früheren oder folgenden Werten. Sie ist des-
halb gedächtnislos. Der Einfachheit halber betrachten
wir im Folgenden ein zeitkontinuierliches dreieckför-
miges Eingangssignal.
Ein übersichtliches Beispiel liefert die Quantisie-
rung mit Runden des periodischen, dreieckförmi-
gen Signals x ( t ) in Bild 16-5. Dann wird am Aus-
gang die Quantisierungskennlinie sichtbar.
Im unteren Bild ist das Fehlersignal ' ( t ) aufge-
tragen. Betrachtet man den Zeitpunkt t = 0, so ist
x (0) = 0 und [ x (0)] Q ebenfalls 0. Mit wachsender Zeit steigt das Eingangssignal linear an und
das Fehlersignal fällt zunächst linear. Bei t = T 0 / 16 überschreitet das Eingangssignal die Gren-
ze des Quantisierungsintervalls. Danach ist das Eingangssignal zunächst kleiner als der zuge-
wiesene Repräsentant. Das Fehlersignal springt von Q /2 auf + Q /2, um über das gesamte
Quantisierungsintervall linear wieder bis Q /2 zu fallen. In der Mitte des Quantisierungsinter-
valls ist der Quantisierungsfehler 0. Entsprechendes kann für die anderen Signalabschnitte
überlegt werden.
Man beachte, dass in Bild 16-5 das Signal
nicht vollständig zwischen -1 und +1 ausge-
steuert wird. Wegen der exakten Darstellung
der Null im Zweierkomplement-Format fehlt
die Darstellung der Eins. Im Falle eines Ein-
gangswertes 1 ergäbe sich der Quantisierungs-
fehler Q . Für Eingangswerte größer gleich
12 w /bit wird der größte darstellbare Wert
12 -( w /bit1) zugewiesen (Sättigung).
Damit wird es möglich, die Qualität der
Quantisierung quantitativ zu erfassen. Als
Qualitätsmaß wird das Verhältnis der
Leistungen des Eingangssignals und des
Quantisierungsgeräusches, das Signal-Quanti-
sierungsgeräusch-Verhältnis ,
Eingangs-
wert
quantisierter
Wert
Quantisierung
x
[ x ] Q
> @ Q
'
x
x
Bild 16-4 Ersatzmodell für die Quantisierung
mit dem Quantisierungsgeräusch '
[ x ( t )] Q
1
3/4
x ( t )
1/2
1/4
0
t
T 0 /2
T 0 /2
1/4
1/2
3/4
1
'( t ) = [ x ( t )] Q x ( t )
Q /2
t
kurz
SNR
Q /2
(Signal-to-Noise Ratio), zugrunde gelegt.
Im Beispiel des dreieckförmigen Signals
ergibt sich bei Vollaussteuerung die mittlere
Signalleistung
Bild 16-5 Quantisierung eines periodischen
dreieckförmigen Signals (oben) und
das dabei entstehende Quantisie-
rungsgeräusch (Fehlersignal) '( t )
(unten)
T
0
1
1
2
³
S
x t
()
dt
(16.16)
T
3
0
0
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