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renzeichen. Es stellt einen stilisierten Fujijama, den heiligen
Berg Japans, dar.
Im Jahre 1976 verkaufte Bushnell die Firma für
28,8 Mio. US$ an den Medienriesen Warner Communica-
tions - 15 Mio. US$ davon gingen an Bushnell. Bushnell
blieb weiterhin einer der beiden Geschäftsführer von Atari. In
einem Interview mit der „Welt Online“ vom 2. Juli 2010 sagte
er, dass der Verkauf sein größter Fehler gewesen sei. Zitat:
Ich hatte nie erwartet, dass das Unternehmen so herunterge-
wirtschaftet werden würde. Ich dachte, dass die Macher in den
Chefetagen großer Firmen ziemlich kluge Menschen wären, sonst
wären sie nicht so weit gekom men. Aber es stellte sich heraus,
dass es genau andersherum ist: Je größer das Unter nehmen, je
dämlicher ist das Management.
Im November 1978 kommt es dann zum Bruch zwischen
Bushnell und Time Warner und Nolan Bushnell verlässt die
Firma. Andere Quellen besagen auch, dass er gefeuert wurde.
Ray Kassar wird daraufhin zum CEO ernannt und führt eine
neue Firmenpolitik ein: Die zwanglosen Zeiten bei Atari
waren nun vorbei, neue Vorschriften wie Krawattenplicht,
Firmenkleidung, geregelte Arbeitszeiten u. ä. verprellen die
Entwickler, die sich dadurch eingeengt fühlen. Zu diesem
Zeitpunkt gründete Atari eine Heimcomputer Abteilung. Die
Heimcomputer- und die Heimkonsolen-Abteilung wurden
aber bewusst getrennt gehalten.
Im Januar 1979 auf der Winter CES werden die ersten bei-
den neuen Heimcomputer der Öffentlichkeit präsentiert. Die
Modelle 400 (Codename „Candy“) und 800 (Codename „Col-
lee“) sind zu ihrer Zeit sehr fortschrittlich. In beiden Rech-
nern kommt der Mikroprozessor 6502 mit 1.8 MHz Taktfre-
quenz zum Einsatz. Der 400 besitzt 16 KB RAM und eine
Folientastatur, der 800, mehr an den Proianwender gerichtet,
verfügt über 48 KB RAM und eine Schreibmaschinentastatur.
Beide Geräte verfügen über 10 KB ROM für das Betriebs-
system, können 16 Farben in 16 Helligkeitsstufen darstellen,
haben eine Graikaulösung von 320 × 192 Pixel (Textmodus:
40 Spalten × 24 Zeilen) und einen 4-Kanal Sound.
Als Antwort auf die rasch wachsende Konkurrenz im
Heimcomputerbereich, insbesondere durch den Commodore
C64 und die Spectrum-Computer, brachte Atari 1982 das erste
Modell der XL-Baureihe (aus dem englischen „eXtended
Line“ gebildetes Akronym) auf den Markt: den Atari 1200XL .
Abb. 1.95 links : Ted Dabney, Mitte : Nolan Bushnell, rechts : Al
Alcom
Dieses Modell wurde wegen Kompatibilitätsproblemen mit
der alten Baureihe alsbald wieder vom Markt genommen und
1983 durch die Modelle 600XL (16 kByte RAM) und 800XL
(64 kByte RAM) ersetzt.
Von 1985 bis 1994 wurde die Atari ST -Serie gefertigt.
Die ST-Serie eignete sich auch für professionelle Büroan-
wendungen und war wegen der serienmäßig vorhandenen
MIDI-Schnittstelle Standardcomputer in kleinen und großen
Tonstudios. Dazu gehörte auch Mike Oldield, der den Atari
ST überwiegend für die Arrangements seiner Songs genutzt
hat. Auf dem Album Earth Moving wurde die Verwendung
des Atari ST auf der Rückseite des Covers angegeben.
Die Abkürzung „ST“ stand dabei für Sixteen/Thirty-Two
(16/32), da der verwendete Hauptprozessor, der Moto-
rola 68000, einen 16 Bit breiten Datenbus hatte und intern
mit 32 Bit arbeitete. Der Adressbus war 24 Bit breit.
Der Atari ST war eines der ersten verbreiteten Modelle
mit einer graischen Benutzerober läche, dem GEM von Di-
gital Research. Die Hauptspeichergröße lag zwischen 512 KB
(520 ST) und 4 MB (Mega ST4), diese Zahl wurde, nach
Aufrunden, Teil der Modellbezeichnung (520 ST − 512 KB;
1040 ST − 1024 KB = 1 MB).
Der Atari ST besaß die Möglichkeit, entweder einen hoch-
aulösenden Schwarzweiß-Monitor oder einen Farbmonitor
mit geringerer Aulösung anzuschließen. Die Farbaulösung
betrug 320 × 200 Pixel bei 16 Farben und 640 × 200 bei vier
Farben, jeweils aus einer Palette von 512 Farben. Der mono-
chrome Monitor SM124 hatte eine Aulösung von 640 × 400
Pixeln bei 72 Hz Bildwiederholrate. Dies waren für die da-
malige Zeit hervorragende Werte, im PC-Sektor gab es gerade
CGA, Hercules und für besonders teure Rechner EGA, das
nur 640 × 350 Pixel bei 60 Hz Bildwiederholrate bot. Daher
wurde der Rechner besonders im CAD- oder DTP-Bereich
populär, insbesondere als Atari und andere Hersteller die
Abb. 1.94 Atari-Logo
 
 
 
 
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