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1.6.7
Atari
Der ZX81 bestand aus lediglich fünf (teilweise auch nur
vier) ICs:
1. der Prozessor Z80 mit 3,25 MHz Taktfrequenz,
2. ein 8192 Byte großer ROM, der unter anderem einen für
die Zeit seines Erscheinens und seine Kompaktheit sehr
leistungsfähigen BASIC-Interpreter enthielt,
3. zwei SRAM-Bausteine des Typs 2114 (1024 × 4)
mit zusammen 1024 Byte (in der US-Version nur ein
6116(2 K × 8) -Baustein, dafür aber mit 2048 Byte, einige
Versionen hatten auch nur einen 4118 (1 K × 8) -Baustein
mit 1024 Byte) und
4. die Sinclair Computer Logic (SCL), ein sogenanntes Un-
committed Logic Array, welche die 17 Einzelbausteine des
ZX80 in einem Baustein integrierte.
Ende 1982 kam als Nachfolgemodell der Sinclair ZX
Spektrum auf den Markt. Er verfügte ebenfalls über den
Z80-Prozessor, über 16 oder 48 kByte Arbeitsspeicher und
16 kByte Festwertspeicher (ROM). Über einen Slot konnten
Hardwareerweiterungen angeschlossen werden. Der Aufbau
des Rechners, wie bei allen Sinclair-Rechnern dieser Zeit,
war darauf ausgerichtet, möglichst preiswert zu sein. So
wurde nur ein Minimum an Bauteilen für einen kompletten
Rechner benötigt, was den Preis nach unten drückte. Auch
bei der Auswahl der Bauteile wurde gespart. Es kamen zum
Teil beim 48 K-Spectrum defekte 64-kilobit-RAM-Bausteine
zum Einsatz, bei denen die jeweils defekte 32-kilobit-Bank
ausgeblendet wurde.
In der Bundesrepublik Deutschland war der Sinclair ZX
Spectrum, bis zum Erscheinen des Schneider/Amstrad CPC,
nach dem Commodore C64 der zweitmeist verkaufte Com-
puter. Der ZX Spectrum erlangte seine größten Erfolge in
Großbritannien selbst, wo der Computer erheblich früher als
der Commodore C64 am Markt erschien. Auch in der DDR
hatte der Spectrum einige Erfolge, hauptsächlich wegen der
Kompatibilität zum dort verbreiteten U880-Mikroprozessor
und der unlizenzierten Nachbaumodelle. Teilweise verkaufte
Sinclair Research 15.000 Exemplare pro Woche, insgesamt
gingen allein vom ZX Spectrum 48 K rund drei Millionen
Stück über die Ladentheke. Und während in Deutschland
der Gummicomputer aus England nie an den Erfolg des C64
heranreichen konnte, entwickelte sich auf der Insel eine boo-
mende Anwenderszene. Über 10.000 Spiele wurden für den
ZX Spectrum entwickelt, hinzu kamen in etwa noch einmal
die gleiche Zahl von Anwendungssoftware.
Im Jahre 1986 verkaufte Clive Sinclair seine Computer-
sparte an den Konkurrenten Amstrad, der mit dem Modell
CPC (in Deutschland Schneider CPC) einen großen Erfolg
hatte. Clive Sinclair war zum Verkauf gezwungen, denn seine
neueste Erindung, ein Elektrostadtlitzer namens C5, wurde
ein teurer Flop - das Vehikel kam einfach 25 Jahre zu früh.
Die Firma Atari wurde am 27. Juni 1972 von Nolan Bushnell
und Ted Dabney ( Abb. 1.95 ) gegründet. Für den Namen der
Firma erwägten sie fünf Varianten:
Syzygy (ein Begriff aus der Astronomie), der aber bereits
an einen örtlichen Dachdecker vergeben war;
B. D. (abgeleitet von Bushnell und Dabney), der jedoch
abgelehnt wurde, da man Verwechslungen mit dem
Werkzeughersteller Black & Decker aus Baltimore
befürchtete;
Sente ;
Hanne und
Atari ( たり ), einen Begriff aus dem japanischen
Brettspiel Go.
Atari bedeutet auf Deutsch etwa „Treffer“ oder „Erfolg“.
Wenn bei Go Steine im „Atari“ stehen, können sie geschlagen
werden. Schließlich einigte man sich auf Atari, wobei noch
einige Zeit „Syzygy Engineering“ zusätzlich auf den Typen-
schildern stehen sollte.
Sie benutzen zunächst Bushnells Haus als Firmensitz und
konzentrierten sich auf den Bau von elektronischen Spielau-
tomaten. Schon nach kurzer Zeit zogen sie in ein Gebäude
am 2962 Scott Boulevard in Santa Clara, Kalifornien, ein.
Anfangs standen Atari nur 100 m² zur Verfügung. Einer Le-
gende zufolge sollen die Mitarbeiter so laut gewesen sein,
dass die Nachbarirma im selben Gebäude auszog und Atari
dann seine Fläche mit einem Mauerdurchbruch verdoppelte.
Einen großen Erfolg erreichten sie mit ihren Pong-Spiel-
automaten . Nach dem Bau des Prototypen suchte Bushnell
Firmen, die bereit waren, das Gerät in größeren Stückzahlen
zu produzieren. Er erhielt aber nur Absagen. Also beschloss
er, den Automaten selbst zu bauen. Im September stellt Bus-
hnell einen Automaten in der Kneipe „Andy's Capps“ im
Nachbarort Sunnyvale auf. Der Besitzer rief ihn nach we-
nigen Tagen an, er solle das Gerät wieder mitnehmen, da es
kaputt sei. Der Fehler lag aber nicht am Automaten selbst,
sondern am Münzbehälter. Der war durch die vielen Mün-
zen bereits so voll, dass er keine Münzen mehr annehmen
konnte. Der Pong ging daraufhin am 29. November 1972 in
Serie - mit riesigem Erfolg: Innerhalb eines Jahres wurden
10.000 Stück verkauft.
Im August wurde das bis 1984 gültige Firmenlogo
( Abb. 1.94 ) festgelegt und im Jahre 1975 stellte Atari den
C-100 , die Heimversion von Pong, auf der Toy Fair in New
York City vor. Tom Quinn, Einkäufer der amerikanischen
Kaufhauskette Sears, bestellt nach der Vorführung des Pong
150.000 Geräte und vertrieb sie ab Oktober unter dem Namen
Tele-Games . Im Weihnachtsgeschäft wurde Pong zu einem
großen Renner und Atari wurde in ganz USA bekannt. Atari
machte in diesem Jahr 40 Mio. US$ Umsatz und 3 Mio. US$
Gewinn. Im Januar wurde eine Flipper-Abteilung gegründet.
Am 20. November wurde das Logo ein eingetragenes Wa-
 
 
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