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Abb. 1.29 Hans Christian
Ørsted
Zur damaligen Zeit herrschte noch die Meinung vor, die
Spitze der Kompassnadel werde vom Polarstern angezogen.
Gilbert zeigte, dass die Erde insgesamt als ein einziger Mag-
net mit zwei Polen angesehen werden muss. Dies folgerte er
auch aus der von Georg Hartmann entdeckten und von Robert
Norman bekannt gemachten Inklination der Magnetnadeln.
Entscheidend jedoch waren seine eigenen Experimente mit
einem kugelförmigen Magneten, den er „terrella“ nannte.
Es war auch seine Überzeugung, dass der Erdmagnetismus
direkt mit der Drehbewegung (er war Anhänger der koper-
nikanischen Lehre) der Erde zusammenhänge. Nach seiner
Vorstellung war der Magnetismus die „Seele“ der Erde, wo-
raus er eine ganze „magnetische Philosophie“ entwickelte.
Im Jahre 1785 bewies Charles Coulomb ( Abb. 1.28 ), dass
die Abstoßung und Anziehung von Magneten dem Abstand
umgekehrt proportional sind. Charles Augustin de Coulomb
(* 14. Juni 1736 in Angoulême; † 23. August 1806 in Paris)
war ein französischer Physiker und begründete die Elektro-
statik sowie die Magnetostatik.
ablenkt. Er wurde am 14. August 1777 in Rudkøbing als Sohn
eines Apothekers geboren. Er studierte Naturwissenschaften
und Pharmazie an der Universität Kopenhagen und wurde an
ihr ab 1806 Professor für Chemie und Physik.
Allerdings war er nicht der Erste, der einen Zusammen-
hang zwischen Elektrizität und Magnetismus entdeckte.
Bereits 18 Jahre zuvor wurden die gleichen Beobachtungen
von dem Italiener Gian Domenico Romagnosi gemacht. Sie
gerieten aber wieder in Vergessenheit. Ørsted verstarb am
9. März 1851 in Kopenhagen. Seine Grabstätte liegt auf dem
Assistens-Friedhof im Kopenhagener Stadtteil Nørrebro.
Im Jahre 1825 wurde Ørsted's Entdeckung von André
Ampere experimentell und mathematisch bestätigt. Ein
Jahr zuvor hatte der englische Gelehrte William Sturgeon
( Abb. 1.30a ) den ersten künstlichen Magneten hergestellt.
Sturgeon wurde am 22. Mai 1783 in Whittington (Lancashire)
geboren und ging bei einem Schuhmacher in die Lehre. Er
trat der Armee 1802 bei und lernte im Selbststudium Ma-
thematik und Physik. Im Jahre 1824 wurde er Dozent am
Royal Military College in Addiscombe (Surrey); im gleichen
Jahr stellte er seinen ersten Elektromagneten vor. Er starb am
4. Dezember 1850 in Prestwich.
Abb. 1.28 Charles Augustin de
Coulomb
Coulombs Vater Henry stammte aus einer angesehenen
Familie von Juristen und Verwaltungsbeamten in der Region
Languedoc, seine Mutter war Catherine Bajet.
Er wuchs in Angoulême auf und ging, nachdem die Fa-
milie nach Paris gezogen war, auf das angesehene College
Mazarin in Paris. Nachdem sein Vater sein Vermögen bei
Spekulationen verloren hatte, trennten sich die Eltern. Cou-
lomb blieb zunächst bei der Mutter, da es jedoch zum Streit
darüber kam, dass er eine Karriere in Mathematik und Na-
turwissenschaften einschlagen wollte, folgte er seinem Vater
nach Montpellier.
Anfang 1760 begann er dort zu studieren und machte Ende
1761 seinen Abschluss und begann seine Laufbahn im Staats-
dienst als Leutnant des Corps du Génie. Später zog er nach
Paris und widmete sich physikalischen Experimenten, die zu
seinen berühmten Abhandlungen über Elektrizität und Mag-
netismus im Zeitraum von 1785 bis 1791 führten. Coulomb
war seit 1802 mit Louise Françoise LeProust Desormeaux
verheiratet, mit der er zuvor 1790 und 1797 zwei Söhne hatte.
Im Jahre 1820 entdeckte Hans Christian Ørsted
( Abb. 1.29 ), dass ein elektrischer Strom eine Magnetnadel
Abb. 1.30 a William Sturgeon, b der erste künstliche Elektromagnet
 
 
 
 
 
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