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Abb. 1.25 Fernschreiber
(Siemens T100)
den damals die Brocken dieses Gesteins als „Magneten“
bezeichnet.
Auch den Chinesen war der Effekt des Magnetismus schon
früh bekannt und sie entwickelten als erste den Kompass. Ein
ähnliches Gerät sollen auch die Wikinger besessen haben.
Doch erst im 12. Jahrhundert unserer Zeitrechnung begann
man in Europa, dem Magnetstein mehr Aufmerksamkeit zu-
zuwenden. Neben den Seefahrern ingen auch Bergleute an,
Kompassnadeln aus Magneteisenstein zur Richtungsbestim-
mung zu verwenden.
Im Jahre 1560 veröffentlichte der Naturforscher William
Gilbert of Colchester ( Abb. 1.27 ) sein Werk De magnete. Er
hatte entdeckt, dass die Erde selbst magnetisch ist und wies
auch nach, dass Eisen seinen Magnetismus verliert, wenn es
ausgeglüht wird. William Gilbert, auch William Gylberde
(* 24. Mai 1544 in Colchester, Essex, England; † 10. De-
zember 1603 in London oder Colchester) war ein englischer
Arzt und als Physiker einer der Wegbereiter der modernen na-
turwissenschaftlichen Forschung. Nach Abschluss seines Me-
dizinstudiums in Cambridge ließ William Gilbert sich etwa
1573 als Arzt in London nieder. Er wurde Mitglied im „Royal
College of Physicians“ (eine Selbstverwaltungskörperschaft
der Mediziner in London), dessen Präsident er im Jahr 1600
wurde. Ein Jahr später wurde er Arzt am Hof von Königin
Elisabeth I., nach deren Tod am Hof von König James I. Er
war nie verheiratet.
Filme, die anschließend gelocht wurden. Da die Filme rechts
und links eine Transportlochung besaßen, konnten sie somit
leicht eingelesen werden.
Abb. 1.27 William Gilbert
Abb. 1.26 Filmlesegerät der Z3
1.4.2
Magnetische Speicher
Die Entwicklung der Grundlagen
Das Phänomen des Magnetismus war schon sehr früh be-
kannt. Die Geschichte seiner Entdeckung ist jedoch nicht
eindeutig geklärt. Der römische Schriftsteller Plinius
schreibt im Jahre 50 n. Chr., dass der Dichter Vicander , der
zweieinhalb Jahrhunderte vor ihm lebte, von einem Schaf-
hirten namens Magnes erzählt habe. Dieser sollte entdeckt
haben, dass sein eiserner Hirtenstab von einem bestimmten
Stein angezogen wurde, der nach ihm Magnesstein benannt
worden sei. Dagegen berichtete der Dichter Lucretius Carus ,
der von 99 bis 55 v. Chr. in Rom lebte, in seinem Werk De
Rerum Natura , dass der Magnet nach den Bewohnern von
Magnesia in Griechenland, den Magnetes, benannt sei. In
Magnesia fand man (und indet man noch) reiche Vorkom-
men an Magneteisenstein oder Magnetit. Angeblich wur-
Gilbert war der erste Forscher, der mit sorgfältig geplan-
ten Experimenten und systematisch die Eigenschaften mag-
netischer Erze erforschte. Dabei widerlegte er auch manche
Legenden, die sich rund um magnetische Erscheinungen
gebildet hatten - so etwa, dass Knoblauch einen Magneten
entmagnetisieren könne.
Mit seinen Untersuchungen zur vis electrica (von ihm
stammt auch der Gebrauch dieses Wortes) leitete er die mo-
derne Lehre der Elektrizität ein. Er unterschied als Erster ein-
deutig zwischen Magnetismus und der statischen Elektrizität,
untersuchte die elektrische Auladung an vielen Substanzen
(nicht nur an dem namengebenden Bernstein).
 
 
 
 
 
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