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auch das BITNET (Because It's Time Network) ins Leben
gerufen hatte. IBM gehörte zu jener Zeit zu den Großliefe-
ranten von Vernetzungstechnik. Diese wurde als RSCS (Re-
mote Spooling Communications Subsystem) bezeichnet. So
war die Grundlage des BITNET auch diese RSCS-Technik.
Weitere Merkmale des BITNET waren ein Verfahren der Da-
tenübertragung, das als Teilstreckenverfahren oder auch als
Store-and-Forward bezeichnet wird. Damit konnten Daten
auf einer Zwischenstation gespeichert und zu späterer Zeit
weitergeleitet werden. Außerdem verfügte das Netz über eine
Funktion, mit der man die Rechen- und Speicherleistung ent-
fernter Computer nutzen konnte. Bereits im Mai 1981 wurde
das Vorhaben umgesetzt und die erste Verbindung zwischen
der CUNY und der Universität von Yale aufgebaut.
BITNET war als kooperatives Netz von IBM-Systemen
ohne Mitgliedschaftsbeschränkungen konzipiert worden. Die
angeschlossenen Standorte konnten E-Mails, Textdateien,
Computerprogramme und Sofortnachrichten (Instant Mes-
sages) verschicken. Ein weiterer Bestandteil des BITNET
war sein LISTSERV. Dabei handelte es sich um einen Dienst,
durch den jeder Teilnehmer ein beliebiges Diskussionsforum
eröffnen konnte. Die betreffenden Personen konnten ihre
E-Mails an einen Listenserver schicken, der diese an alle
Abonnenten weiterleitete. Heute ist der Leitgedanke dieses
Dienstes im Internet weit verbreitet. Im Jahre 1983 umfasste
das Netzwerk 65 Knoten und 15 weitere Institutionen war-
teten schon auf ihren Anschluss. Im Jahre 1984 entstand die
erste Verbindung über den Atlantik zum EARN (European
Academic & Research Network) und weitere 3 Jahre später
wurde das BITNET mit dem CSNET vereinigt. In den 90er-
Jahren, als das Netz am weitesten verbreitet war, konnten
weit über 1400 Organisationen mit mehr als 3500 Computern
miteinander kommunizieren.
das NSFNET anzuschließen und für zwei Jahre die entstehen-
den Zugangskosten zu übernehmen. Damit wären die Fakul-
täten mit den Computerzentren und allen regionalen Netzen
verbunden.
Das NSFNET wurde 1986 in Betrieb genommen und baute
auf dem TCP/IP Protokoll auf. Als Resultat auf das zusätzliche
Angebot entstanden viele neue regionale Netze, wie das im
nördlichen Bereich des Staates New York etablierte NYSER-
NET (New York State Educational Research Network) und bei
San Diego das CERFNET (California Educational Research
Network) , die an das NSFNET angeschlossen wurden. Somit
wurde das NSFNET zu einem Netz der Netzwerke. Im Jahre
1987 wurde das Backbone-Netzwerk erstmalig mit einem
außeramerikanischen Netz, dem englischen JANET (Joint
Academic Network) ( Abb. 4.25 ) , zusammengeschlossen.
Abb. 4.25 JANET
Durch die hohe Nachfrage aus der Wirtschaft änderte
die NSF 1991 die Nutzungsbedingungen für ihr Netz und
erlaubte fortan auch den kommerziellen Datenverkehr. Inner-
halb von nur 8 Jahren wuchs das Netz mit anfangs 6 Knoten
auf eines mit 21 Knoten und einer Transferrate von 45 Mbit/s.
Im Jahre 1989 starteten 38 australische Universitäten und
CSIRO (Commonwealth Scientiic and Industrial Research
Organisation) das AARNET (Australian Academic Research
Network) und verbanden es über Hawaii mit dem NSFNET.
In den darauf folgenden Monaten wurden Deutschland, Israel,
Italien, Japan, Mexiko, die Niederlande, Neuseeland, Groß-
britannien und Puerto Rico an das NSFNET angeschlossen.
4.3.6
NSFNET
Bei der NSF (National Science Foundation) handelt es sich
um eine unabhängige Einrichtung der amerikanischen Regie-
rung, die 1950 gegründet wurde. Neben vielen Forschungsge-
bieten gehören auch die Computerwissenschaft und die damit
verbundene Entwicklung von Netzwerktechnologien zu den
von ihr geförderten Bereichen.
Aufgrund der steigenden Nachfrage von Wissenschaftlern
nach Rechen- und Speichermöglichkeiten und gestärkt durch
die positiven Erfahrungen des CSNET, war die NSF bereit,
ein Backbone-Netzwerk aufzubauen. Da die NSF keine inan-
ziellen Mittel zur Verfügung hatte, um ein neues Netzwerk
aufzubauen, bestand das NSFNET aus der Vernetzung von
Supercomputerzentren, die der gesamten wissenschaftlichen
Gesellschaft bereitgestellt werden sollten. Die NSF machte
zudem den wissenschaftlichen Einrichtungen das Angebot,
wenn sie selbst ein lokales Netz aufbauen würden, dieses an
4.3.7
Ethernet
Als Vater des Ethernet gilt Robert M. Metcalfe ( Abb. 4.27 ).
Er wurde 1946 in Brooklyn, New York, geboren. Nachdem
er 1969 seinen Abschluss am MIT in Elektrotechnik und Be-
triebswirtschaft erlangt hatte, schrieb er sich in der Harvard
University ein. Dort erwarb er 1970 seinen Master in Mathe-
matik und 1973 seinen Ph.D. in Computerwissenschaften.
 
 
 
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