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In-Depth Information
Obwohl das Projekt 1979 niedergelegt wurde, indet man
doch einige der Grundideen im heutigen Internet wieder.
puter Science Network) auszuarbeiten. Im November 1979
reichten sie einen ersten Entwurf bei der NSF ein.
Diese lehnte jedoch den Entwurf ab, da das Netz noch zu
viele Schwächen aufwies. Landweber setze sich mit seinem
Team daraufhin erneut zusammen und reichte im Sommer
1980 ein überarbeitetes Konzept ein.
4.3.3
TELENET
Im Jahre 1973 gründete BBN Technologies für den Bereich
der kommerziellen Vernetzung das Tochterunternehmen TE-
LENET. TELENET bot, auf der Grundlage der Paketvermitt-
lung, den ersten öffentlichen paketvermittelten Datenkommu-
nikationsdienst an. Da es auf der Technik des ARPA-Systems
aufbaute, wurde es als eine kommerzielle Version des ARPA-
NETs bezeichnet.
TELENET basierte auf einer Menge von offenen Protokoll-
Standards (Open Systems Interconnection - OSI ), die durch
das Comité Consultatif International de Télégraphie et Télé-
phonie (CCITT), einer Einrichtung des Weltdachverbandes
der Telefon- und Telekommunikationsgesellschaften (Inter-
national Telecommunication Union - ITU), deiniert wurden.
Da BBN jedoch kein Exklusivrecht am Quellcode der
IMPs und TIPs besaß, forderten die DARPA und andere Netz-
werkunternehmen BBN auf, den Quellcode freizugeben. Die-
ser Aufforderung kamen sie 1975 nach. 1979 verkaufte BBN
TELENET an das Unternehmen GTE (General Telephone &
Electrics Corp.), die 1997 BBN vollständig für 616 Mio. US$
übernahmen.
Abb. 4.24 Lawrence Land-
weber
Dieser Entwurf sah eine deutliche Vereinfachung des
Netzaufbaus im Vergleich zum ARPANET vor. Da das Sys-
tem auch nicht auf redundante Verbindungen angewiesen
war, bot es die Möglichkeit, temporäre Verbindungen zum
Netzwerk in sein System mit einzubinden. Dadurch würden
die Unterhaltungskosten günstiger ausfallen, da man die Aus-
gaben für die Nutzung von Fernverbindungen senken konnte.
Zudem bot die Netzstruktur den Einrichtungen einen drei-
gegliederten Zugang zum Netz. Man konnte zwischen einem
vollen Zugang, einem TELENET-basierten Zugang oder ei-
nem PhoneNet-eMail-Dienst wählen. Das hatte den Vorteil,
dass die Einrichtungen den Zugang entsprechend ihrer Anfor-
derungen auswählen und dadurch ihre Kosten beschränken
konnten.
In den ersten fünf Jahren wurde das Projekt mit 5 Mio. US$
durch die NSF gefördert. Danach sollte zu Anfang ein Kon-
sortium, bestehend aus elf Universitäten, die laufenden 5-Jah-
res-Kosten in Höhe von 3 Mio. US$ übernehmen.
Nachdem das Netz 1981 einsatzbereit war, waren 1983
schon mehr als 70 Standorte und 1986 schon fast alle Infor-
matikfakultäten an das System angeschlossen. Das CSNET
war damit ein Beispiel für ein Computer- und Wissenschafts-
netzwerk, das sich selbst inanzieren konnte. Damit war der
Beweis erbracht, dass sich Computer-Netzwerke auch kom-
merziell rechnen und unabhängig von öffentlichen Zuschüs-
sen betrieben werden können.
4.3.4
CSNET
Im Mai 1979 veranstaltete Lawrence H. Landweber
( Abb. 4.24 ), Leiter des CDS (Computer Science Department )
der University of Wisconsin , ein Treffen, zu dem er die Ver-
treter von sechs weiteren Universitäten nach Madison einlud.
Neben Robert Kahn als ofizieller Berater der DARPA, kam
auch Kent Curtis vom NSF (National Science Foundation) ,
um an diesem Meeting teilzunehmen.
Landweber beschäftigte sich in seiner Eigenschaft als
Hochschullehrer seit 1967 mit der Einrichtung eines neuen
Netzwerks. Diesen Plan teilte er den anderen mit, um sie
von einem solchen Unterfangen zu überzeugen. Die Ver-
treter waren der gleichen Meinung, dass es sinnvoll wäre,
ein unabhängiges Netzwerk aufzubauen, das allen compu-
terwissenschaftlichen Abteilungen von Universitäten und
Unternehmen zur Verfügung stehen sollte, da 1979 von den
rund 120 universitären Informatikabteilungen nur 15 einen
angeschlossenen ARPANET-Rechner mit Zugang zum Netz
hatten.
Nach dem Treffen bildet Landweber mit Peter Denning
aus Purdue, Dave Farber von der Universität von Delaware
und Tony Hearn , der von der Universität von Utah zur RAND
gewechselt war, ein Forschungsteam, dessen Aufgabe es war,
einen detaillierten Projektentwurf für das neue CSNET (Com-
4.3.5
BITNET
Im März 1981 versuchte Ira H. Fuchs , mit anderen Compu-
terabteilungen an der Ostküste Nordamerikas ein universitäts-
übergreifendes Netzwerk einzurichten. Ira Fuchs war damals
an der CUNY (City University of New York) tätig, an der er
 
 
 
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