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Abb. 2.42 Richard Stallman
des heute bekannten Maskottchens erstellte Larry Ewing
( Abb. 2.41 ) . Den Namen Tux schlug James Hughes als Ab-
leitung von T orvalds U ni X vor. Ein weiterer Grund für diese
Konstruktion ist vermutlich auch, dass die Farben der Pingu-
ine den Eindruck vermitteln, als würden sie einen Smoking
tragen, der im Englischen tuxedo heißt.
Abb. 2.41 Tux, das Linux-
Maskottchen
direkt in GNU integriert werden, beispielsweise das Text-
satzsystem TeX oder das Fenstersystem X-Window. Auch
zeichnete sich ab, dass UNIX eine relativ große Verbreitung
inden würde. Viele Teile wurden jedoch auch von Grund auf
neu geschrieben.
Der ofizielle Start des GNU-Projektes erfolgte am 27. Sep-
tember 1983 ( Abb. 2.43 ) . Er wurde in den Newsgroups net.
unix-wizards und net.usoft bekannt gegeben. Zum Januar 1984
kündigte Stallman seine Stelle beim MIT, um sich ganz dem
GNU-Projekt widmen zu können. Der große Verdienst des
GNU-Projektes liegt nicht nur in der Entwicklung freier Soft-
ware, sondern auch in der Entwicklung rechtlicher Grundla-
gen für die Lizenzierung freier Software. Stallman erklärte
wenig später, ein Hauptzweck des Projekts sei gewesen, den
Geist der Kooperation, der in den frühen Jahren der Compu-
tergemeinschaft vorgeherrscht hatte, wiederzubeleben .
Zunächst gab Torvalds LINUX unter einer eigenen, prop-
rietären Lizenz heraus. Aber schon nach kurzer Zeit entschied
er sich dafür, LINUX unter einer GNU-GPL zu vertreiben. Im
Änderungsprotokoll zur Version 0.12 im Januar 1992 kündigt
er die Lizenzänderung an. Die Mitte Dezember 1992 veröf-
fentlichte Version 0.99 ist die erste Version unter der GNU-
GPL. Dieser Schritt machte es erst möglich, Linux als freies
Betriebssystem zu vertreiben. Dieser Schritt war von beson-
derer Tragweite, da er dazu führte, dass er weltweit viele Pro-
grammierer aktivierte, sich an der Entwicklung von Linux
und GNU zu beteiligen. Später sagte Linus Torvalds in einem
Interview, dass die Entscheidung, Linux unter die GNU-GPL
zu stellen, die beste gewesen sei, die er je getroffen habe:
Making Linux GPL'd was deinitely the best thing I ever did..
Das GNU-Projekt wurde von Richard Stallman
( Abb. 2.42 ) initiiert. Dieser arbeitete von 1971-1983 am
Massachusetts Institute of Technology (MIT). Zu Beginn sei-
ner Arbeitszeit beim MIT war es noch allgemein üblich, dass
die Programmentwickler den von ihnen entwickelten Code
untereinander austauschten. Gegen Ende der 1970er und An-
fang der 1980er-Jahre änderten sich die Geplogen heiten. Im-
mer mehr Firmen gingen dazu über, die bei ihnen entwickelte
Software geheim zu halten, um so einen besseren inanziellen
Nutzen aus den Programmen ziehen zu können. Stallmann
versuchte dieser Entwicklung entgegenzusteuern, in dem er
ein Konzept für frei verfügbare Software entwickelte.
Der erste Schritt sollte ein freies Betriebssystem in der
Art von UNIX sein. Da es in der Zeit am MIT üblich war,
für Programme, die anderen Programmen ähneln, rekur-
sive Akronyme zu nutzen, wählte Stallman GNU, was für
„GNU's not Unix“ steht. Das Projekt rund um das System
wurde GNU-Projekt genannt. Es gab mehrere Gründe, GNU
UNIX-kompatibel zu machen. So waren viele Bestandteile
eines Unix-Systems frei für jeden erhältlich und konnten so
Abb. 2.43 Das GNU-Logo
Um dem GNU-Projekt einen logistischen, juristischen und
inanziellen Rahmen zu geben, gründete Stallman ein Jahr später
die gemeinnützige Free Software Foundation (FSF). Viele Unter-
nehmen unterstützen inzwischen die Free Software Foundation
mit Geld oder anderen Spenden. Dazu gehören unter anderem
IBM , Google Inc. und HP . Obwohl Linus Torvalds eigentlich
nicht beabsichtigt hatte, einen portierbaren Kernel zu schreiben,
hat sich LINUX dank des GNU Compilers GCC weitreichend
in diese Richtung entwickelt. Es ist inzwischen eines der am
häuigsten portierten Systeme. Viele Unternehmen setzen es auch
als Betriebssystem für Mainframes ein ( Abb. 2.44 ) .
Hierzu gehört auch die Firma IBM. Die Portierung auf
die S/390 war ursprünglich ein vom IBM-Management nicht
genehmigtes Unterfangen. Dennoch wurde es vor allem durch
das Betreiben von Gerd Kaufmann vom IBM-Entwicklungs-
 
 
 
 
 
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