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gab es eine Reihe von weiteren DOS-Systemen. Zu ihnen
gehörten u. a.:
Ein Beispiel hierfür ist der sogenannte „Browserkrieg“.
Microsoft versuchte seinem eigenen Browser, dem Internet
Explorer, durch eine Strategie der Produktbündelung mit sei-
nen Betriebssystemen zum Durchbruch zu verhelfen. Dies
wurde von vielen Kritikern als wettbewerbswidrig angese-
hen. Ferner setzte Microsoft das Unternehmen Compaq durch
Kündigung der Vertriebslizenz für Windows 95 erfolgreich
unter Druck, da diese Firma ihre PCs zunächst mit Netscape,
anstelle des Internet Explorers, ausgeliefert hatte. Das US-
Justizministerium ( Department of Justice ) sah in der Produkt-
bündelung und diesem Vorgehen einen Verstoß gegen einen
zuvor mit Microsoft geschlossenen Vergleich. Microsoft
konnte jedoch die entsprechende Klage 1998 nach drei Jah-
ren in der Berufung zunächst abwehren. In der Europäischen
Union muss aber seit Windows 7 ein Programm installiert
sein, das die Auswahl eines alternativen Browsers ermöglicht.
Dieses wird automatisch angezeigt, wenn Windows das erste
Mal ausgeführt wird.
Im September 1981, einen Monat nach der Auslieferung
von PC-DOS 1.0 durch IBM, begannen die Arbeiten am
Projekt Interface Manager . Es sollte eine Zwischenschicht
zwischen MS-DOS und den Anwendungsprogrammen bil-
den und den Umgang mit den am Computer angeschlossenen
Druckern, Monitoren und Festplatten erleichtern. Ursprüng-
lich war, wie bei dem im August 1982 erschienenen Microsoft
Multiplan, eine alphabetisch geordnete Befehlsliste am unte-
ren Bildschirmrand geplant. Unter dem Eindruck der grai-
schen Benutzeroberläche des Xerox Star (1981) und des Lisa
von Apple (Januar 1983) iel Ende 1982 die Entscheidung,
Pull-Down-Menüs und Dialogboxen zu verwenden und die
Anzeige von mehreren Dokumenten in verschiedenen Fens-
tern zu ermöglichen. Als Eingabegerät sollte eine Maus ge-
nutzt werden. Das System sollte ferner hardwareunabhängig
sein und im Graikmodus arbeiten sowie Unterstützung für
WYSIWYG bieten und das Erscheinungsbild der Anwen-
dungsprogramme vereinheitlichen.
Wegen der Nähe zu dem Erscheinungsbild der Oberläche
von Apples Lisa wurde Microsoft immer wieder des Plagiats
beschuldigt. Auch die Firma Apple Computer Inc. beschuldigte
Microsoft, das gemeinsame Lizenzabkommen von 1985 verletzt
und die Benutzeroberläche der Apple-Rechner (beispielsweise
überlappende Fenster) kopiert zu haben. Am 17. März 1988
verkündete die Firma Apple, man wolle gegen Windows 2.03
und gegen die von Hewlett-Packard entwickelte und auf Win-
dows beruhende objektorientierte graische Benutzeroberläche
NewWave gerichtlich vorgehen. Apple verlangte die Einstellung
des Verkaufes von Windows 2.03 und die Untersagung der Frei-
gabe von Hewlett-Packards NewWave . Allerdings ließ in der
Verhandlung am 25. Juli 1989 der Richter William Schwarzer
nur 10 der insgesamt 189 von Apple angeführten Punkte für das
Gerichtsverfahren zu. Am 15. April 1992 entschied in seinem
Urteil Richter Vaughn Walker in San Francisco, dass auch die
übrigen fraglichen Elemente nicht urheberrechtsfähig seien.
PTS-DOS
PTS-DOS wurde ab 1991 als MS-DOS-Klon von PhysTech-
Soft für das russische Militär entwickelt und durch das Ver-
teidigungsministerium zur kommerziellen Vermarktung
freigegeben. Die erste Version wurde 1993 als PTS-DOS 6.4
veröffentlicht. Es war fast vollständig in Assembler geschrie-
ben. In der Handhabung, aber auch in der Benennung der
Systemdateien, unterschied es sich jedoch nicht unerheblich
von MS-DOS.
HP-DOS
In den 1970er-Jahren gab es auch auf den Rechnern HP 1000
von Hewlett-Packard ein Einzel-Benutzer-Betriebssystem na-
mens DOS bzw. HP-DOS.
DOS-11
Die Firma DEC entwickelte ein einfaches Betriebssystem für
PDP-11 Rechner mit Namen DOS-11.
AmigaDOS
AmigaDOS war das DOS des Amiga-Rechners. Dieses DOS
beruhte auf dem Multiuser-System TRIPOS der Universität
von Cambridge.
Apple DOS
Apple DOS wurde Juli 1978 von Apple für die Apple II-
Generation auf den Markt gebracht. Die erste ausgelieferte
Versionsnummer war 3.1, da die Vorgänger interne Entwick-
lungsversionen waren. Davor war auf den Apple-Rechnern
nur das Speichern auf Audiokassetten möglich. Verbreitetste
Apple-DOS-Version war das DOS 3.3 vom August 1980. Im
Jahre 1983 wurde es durch das leistungsfähigere Apple Pro-
DOS ersetzt, das neben den bisherigen 5,25-Zoll-Disketten
auch die neuen 3,5-Zoll-Disketten und auch Harddisks unter-
stützte. Mit dem Aufkommen der 16-Bit-Architekturen wur-
den die Apple-DOS-Systeme in das graische Betriebssystem
GS/OS und ab 1984 in Mac OS übergeführt.
Microsoft Windows
Microsoft Windows wurde ursprünglich als eine rein grai-
sche Erweiterung des Betriebssystems MS-DOS entwickelt.
Erst später wurde mit „Windows“ die vollständige Betriebs-
systemumgebung bezeichnet. Mit einem Marktanteil von ca.
90 Prozent hat sich Windows zu einem Marktführer im Be-
reich der PC-Betriebssysteme entwickelt. Dadurch besitzt die
Firma Microsoft ein de facto Monopol in diesem Bereich und
versucht, diesen auch für eigene Zwecke konsequent auszu-
nutzen. Dies führte in der Vergangenheit zu einer Vielzahl
von Gerichtsverfahren, welche die Ausnutzung dieser Markt-
stellung zum Inhalt hatten.
 
 
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