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Abb. 5.15 Sinusoidaler Verlauf einiger
Sonnen- und Mondgleichungen
In Tab. 5.1 ist das Dekor des Gehäuses im Einzelnen auf-
gelistet. Die Planisphäre oberhalb der Himmelsphäre zeigt
die Gravitation der sechs mit dem bloßen Auge sichtbaren
Planeten Merkur, Venus, Erde (mit Mond) Mars, Jupiter und
Saturn um die im Zentrum gelegene Sonne. Die Ausmaße der
Planeten, ihre Entfernung zueinander und ihre Bewegungen
sind mit einer Präzision von einem Millionstel zur Wirklich-
keit dargestellt.
Gekrönt werden Himmelssphäre und Planisphäre durch
eine zur einen Hälfte schwarzen und zur anderen Hälfte ver-
goldeten Mondkugel. Sie zeigt die tatsächlichen Phasen des
Monds an und vollzieht ihre Umdrehung in einem Mondmo-
nat von 29 Tagen und 55 min.
Fast unvorstellbar ist die Präzision der Uhr. Die zeitliche
Abweichung im Jahr beträgt ungefähr 30 Sekunden. Schwil-
gués Uhr war ferner die erste der Welt, die de facto alle astro-
nomischen Phänomene berücksichtigte. Dies gilt insbesondere
für die komplizierten Bewegungen des Monds und der Sonne,
wobei besonders die Darstellung der scheinbaren oder wahren
Bewegung des Monds komplizierte Berechnungen erforderte,
die Schwilgué mechanisch realisieren musste. Die Mondbahn
bildet mit der Ekliptik (scheinbaren Sonnenbahn) einen Winkel
von 5° und die Ekliptik einen Winkel von ca. 23° mit dem Him-
melsäquator. Zusätzlich ist die Mondbahn einer Präzessionsbe-
wegung - bezogen auf die Ekliptik - unterworfen und unterliegt
noch zusätzlich zahlreichen Anomalien. Daher inden sich in
der Uhr - neben dem besonders beschriebenen Kirchenrechner
zur Berechnung der beweglichen Feiertage - zahlreiche me-
chanische Spezialrechner, die spezielle Berechnungen durch-
führen, unter anderem zur Berechnung dieser Anomalien. Die
einzelnen Anomalien lassen sich durch sinusoidale Gleichun-
gen beschreiben. Insgesamt gibt es zwei Sonnengleichungen,
 
 
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