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In-Depth Information
4.4.3
Der Sextant
torium befunden haben soll, in Anspruch. Es kamen aber
noch weitere Geräte von Männern wie Caleb Smith und
Elton auf.
Der Sextant verdrängte schließlich nach seiner Weiterent-
wicklung schnell den Jakobsstab und das Astrolabium, so-
dass er bei der Navigation auf See erst mit der Entwicklung
der Satellitennavigation an Bedeutung verlor. Im Bereich der
Luftfahrt war der Sextant nur kurze Zeit in Gebrauch, da er
bald durch Funknavigation und Trägheitsnavigation abgelöst
werden sollte. Bei der Landvermessung wird er heutzutage
durch Theodoliten ersetzt.
Der königliche Astronom James Bradley erprobte den 1732
von Hadley erfundenen Oktanten auf See. 25 Jahre später
schlug Kapitän Campbell der Royal Navy vor, den Gesichts-
kreis des Instruments auf 120° zu erweitern. Durch diese Wei-
terentwicklung entstand der Sextant ( Abb. 4.37 ) .
Indexspiegel
Teleskop
Filter
Rahmen
4.4.2
Der Oktant
Horizont-
Spiegel
Alhi-
dade
Unter einem Oktanten versteht man jene Apparatur, die
dem Sextanten vorausging und die man als Vorstadium
des Messinstruments bezeichnen kann. Im Gegensatz zum
Sextanten besaß er auf dem Gradbogen nur eine 45°-Grad-
einteilung; daher auch sein Name. Er war auch noch nicht
mit einem optimalen Fernrohr und einer Trommel ausge-
stattet. Daher war seine Messgenauigkeit noch vergleichbar
gering.
Der Oktant konnte je nach Fabrikat und Hersteller im Aus-
sehen variieren. Seine Hauptkomponenten und seine Funkti-
onsweise waren aber dem Sextanten gleich.
Eine Variante zeigt die Abb. 4.36 . Hier sieht man den Ok-
tanten von Caleb Smith, dessen Arbeiten auf den Ergebnissen
von Pezenas und Rochon beruhen. Ein Prisma (P) mit totaler
Relexion, dessen Winkel oben 44° und unten 68° betragen,
ersetzt den kleinen Spiegel.
Klemmen
Filter
Vernierskala
Winkelskala
Mikrometer-
Schraube
Abb. 4.37 Aufbau eines Sextanten
Der Sextant besteht aus einem dreiecksähnlichen, etwa
60° umfassenden Messing- oder Leichtmetall-Instrumenten-
körper. Damit er besser zu handhaben ist und durch seine
materiellen Eigenschaften nicht so schwer wird, hat man sein
Konstrukt durchbrochen und somit leichter gestaltet.
Auf diesen Rahmen, an der Rückseite des Gerätes, hat man
ein einfaches galileisches Fernrohr mit zwei- bis vierfacher
Vergrößerung angebracht, das aufgrund seiner Einstellungen
auf den Horizont ixiert ist.
Auf der Verlängerung des Blickwinkels sitzt ein kleiner
Spiegel, der Horizontspiegel. Meist ist eine Hälfte offen,
Blick gebend zum Horizont, und die andere Seite verspie-
gelt, wo die Sicht auf einen größeren Spiegel umgelenkt wird.
Dieser Spiegel, auch Indexspiegel genannt, beindet sich am
oberen Dreieckspunkt im Zentrum einer drehbaren Ebene. An
ihm ist eine Alhidade angebracht, die sich mit dem Spiegel
über den Gradbogen des Sextanten bewegen lässt.
Da auf dem Limbus, also auf dem Gradbogen des Instru-
ments, nur eine Gradeinteilung eingraviert ist, muss die Mes-
sung für die Navigation auf andere Weise verfeinert werden.
Dieses erfolgt mittels einer Trommel- oder Mikroschraube,
die an der Alhidade unterhalb des Limbus angebracht ist. Die
Skala dieser Schraube ist in Winkelminuten unterteilt, wo-
durch eine genauere Bestimmung gewährleistet ist.
Um das Gerät noch zu vervollständigen, sind den beiden
Spiegeln einklappbare Schattengläser (Filter) vorgeschaltet,
sodass es möglich ist, bei Messungen auch die Sonne mit
einzubeziehen.
Abb. 4.36 Oktant von C. Smith
Der Betrachter schaute bei der Benutzung nach unten,
wobei er die Stellung des großen Spiegels (M) mittels der
Alhidade (A) verändern konnte; zuvor drehte man die Schne-
cke auf Null.
 
 
 
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