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Abb. 4.34 Prinzip des Nocturlabiums
dreht, dass der Polarstern durch das Loch in der Mitte (2) zu
sehen ist. Man bewegt dann die Alhidade (3), bis ihr Rand
sich mit der Verbindungslinie von a im Kleinen Bären und
a-b im Großen Bären deckt. Die Deckung der Alhidade mit
der Skala des inneren Kreises ergibt die Ortszeit, hier ca.
2:00 Uhr.
Die Nocturlabien haben manchmal auf der Rückseite ei-
nen Gezeitenrechner. Der äußere Kreis ist zweimal von 0 bis
12 Uhr unterteilt, der mittlere Kreis trägt eine Einteilung in
29,5 Stücke, dem Alter des Mondes entsprechend. Der in-
nere Kreis ist mit einem Index versehen, der den äußeren
und mittleren Kreis verbindet. Zum Gebrauch stellt man die
Markierung des mittleren Kreises (4) auf die Hafenzeit (hier
6:00 Uhr) und jene des inneren Kreises auf das Alter des
Mondes (5) ein, in diesem Fall den zehnten Tag des Mondal-
ters. Nun lässt sich auf dem äußeren Kreis die Hochwasser-
zeit ablesen: 3 h 30 min.
dieser seinerzeit mit den vorher besagten Entwürfen 1699 der
Royal Society vorgelegt hatte.
In der Zwischenzeit entwickelten John Hadley (1682-
1744) in London und Thomas Godfrey (1707-1749) in
Philadelphia unabhängig voneinander den Sextanten und
reichten ihre Unterlagen bei der Royal Society ein. Hadleys
Konstruktion eines damaligen Oktanten ( Abb. 4.35 ) stellte
sich als zweckmäßigere von beiden heraus und wurde der
Vorläufer vieler weiterer Sextanten. Da man jedoch beiden
Entwürfen gleiche Bedeutung zuwies, wurde der Preis, der
damals für die genaue Positionsbestimmung auf See ausge-
setzt wurde, unter beiden aufgeteilt.
4.4
Relexionsinstrumente
4.4.1
Die Entwicklung
Zu den Relexionsinstrumenten zählen unter anderem die
Messgeräte der Oktanten, der Sextanten, der Quintanten und
deren Übergangsformen. Die Ursprünge und Erindungszei-
ten dieser Geräte sind chronologisch leider nicht ganz voll-
ständig.
So geht man heute davon aus, dass das erste Konzept für
ein Gerät zur Winkelbestimmung mithilfe von mehreren Spie-
geln von Sir Isaac Newton (1643-1727) stammt, der im Jahr
1699 seinen Entwurf eines Oktanten bei der Royal Society
einreichte. Diese Entwürfe blieben jedoch lange Zeit unbe-
achtet und wurden erst 1742, Jahre nach seinem Tod, ver-
öffentlicht. In seinem Nachlass fand man auch ein Original
eines Oktanten, ähnlich denjenigen vom Typ „Hadley“, das
Abb. 4.35 Zweites Modell eines Oktanten von Hadley
Wie aus Papieren der Berliner Wissenschaftlichen
Gesellschaft hervorgeht, nahm auch der englische Wis-
senschaftler Robert Hooke (1635-1703) für sich die Er-
indung dieses Typs, der sich 1749 im Berliner Observa-
 
 
 
 
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