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Diese Methode wurde zunehmend verfeinert. Das Wort
„log“ stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie
Langholz, Knüppelholz oder Holzscheit. Ab dem 17. Jahr-
hundert wurde diese Methode vom Handlog abgelöst.
Das Handlog bestand aus einem Holzbrett, das auf einer Seite,
z. B. durch Blei beschichtet, beschwert wurde, und einer langen
Logleine, an der die Holzplatte befestigt war ( Abb. 4.23 ) . Das
Handlog wurde vom Heck des Schiffs aus ins Wasser gewor-
fen, wo es eine senkrechte Position einnahm. Während man die
Leine von der Logrolle auslaufen ließ, zählte man die in einer
festgelegten Zeitspanne vorbeilaufenden Knoten der Logleine
und konnte so auf die zurückgelegte Strecke schließen.
Da die archimedische Schraube jedoch schon vom Prin-
zip keine genauen Werte liefern konnte und der Apparat sehr
zerbrechlich war, wurde dieses Messgerät 1776 aufgegeben,
nachdem es James Cook an Bord seines Schiffs erprobt hatte.
Nach vielen solcher Erindungen, die sich in der Praxis jedoch
nie richtig bewährten, kam 1802 das Log von Edward Massey
auf. Massey benutzte das gleiche Prinzip wie seine Vorgänger,
ein im Wasser nachgezogener Umdrehungszähler. Jedoch ähnelte
der Propeller mit seinen feststehenden Blättern schon sehr den
heutigen Formen. Aus diesem Fortschritt der Entwicklung ent-
standen dann die Loggen von Walker und Gould.
Das elektrische Log, das an Bord des Panzerschiffs
L'Océan in der Bucht von Quiberon im Juni 1888 erprobt
wurde, konstruierte Fleuriais . Es bestand aus einem doppel-
ten Schalenkreuz, einem wasserdichten Gehäuse und einer
Schnecke im Inneren, die durch die Drehung des Schalen-
kreuzes in Gang gesetzt wurde. Durch diese Drehung setzte
sie ihrerseits ein kleines Zahnrad in Bewegung. Das Zahnrad,
welches mit einem Knopf versehen war, löste bei jeder vollen
Umdrehung einen Stromimpuls aus. Durch diesen Stromstoß
wurde eine Art von Läutewerk aktiviert, das einen Ton von
sich gab. Nun konnte man mittels der Zeit, die zwischen zwei
Tönen verging, die Geschwindigkeit berechnen.
Der Jakobsstab
Eine der einfachsten und ältesten Methoden zur Bestimmung
der Höhe eines Gegenstands ist die Stockpeilung. Sie wird
heute noch von Waldarbeitern und Förstern zur Größenbe-
stimmung von Bäumen angewandt. Dieser Schätzung liegen
die Streckenverhältnisse des Strahlensatzes zugrunde. Der
angepeilte Stock (Messstab) am ausgestreckten Arm eines
Erwachsenen ist etwa 70 cm vom Gesicht entfernt. Bei be-
kannter Distanz zum Baum lässt sich so die Höhe des Baums
mit hinreichender Genauigkeit am Stock ablesen.
Messverfahren, die auf den Strahlensätzen beruhen, waren
vielen Völkern bekannt. Sie waren z. B. bei den alten Baby-
loniern und den alten Chinesen im Gebrauch. Mit einer sehr
ähnlichen Methode bestimmten auch die alten Ägypter die
Höhe von Pyramiden und anderen Bauwerken. Sie steckten
einen Stab in die Erde und zeichneten um den Stab einen
Kreis, der genau den Radius der Höhe des Stabes hatte. Dann
warteten sie, bis der Schatten des Stabes genau den Kreis er-
reichte und maßen die Länge des Schattens der Pyramide. Die
Länge des Schattens plus die halbe Länge der Grundläche
der Pyramide ergibt deren Höhe ( Abb. 4.25 ) .
Bei dem Jakobsstab ( baculas jacobi ), den die Engländer
Cross Staff, die Franzosen Arbalete und die Portugiesen Bale-
stilha nennen, und der auch unter der Bezeichnung Gradstock
bekannt ist, handelt es sich um ein einfaches trigonometri-
sches Gerät zur Winkelmessung zwischen zwei Gestirnen
oder auch dem Horizont und einem Gestirn. Es wurde erst-
mals von dem jüdischen Gelehrten Levi ben Gerson (1288-
1344) im Jahre 1342 in seinem Werk Traité de trigonométrie
Abb. 4.23 Einzelteile eines Handlogs
Da man durch diese Methode nur die momentane Ge-
schwindigkeit berechnen konnte, musste man stündlich log-
gen und den Durchschnitt für jede Wache nehmen.
Dies hatte zur Folge, dass man sich schon bald auf die Suche
nach mechanischen Hilfsmitteln begab. Im Jahre 1772 brachte
der Zimmermann William Foxon eines der ersten mechanischen
Loggen heraus. Es bestand aus einem Zählwerk, dessen Zif-
ferblätter die zurückgelegten Meilen in zehn Meilen, Meilen
und Zehntelmeilen anzeigte, welches auf der Reling fest ver-
ankert wurde, einer torsionsfreien Leine und einer Spirale, die
ins Wasser ausgeworfen und nachgeschleppt wurde. Das große
Rad im Inneren diente zur Regulierung, seine Achse verlief in
der Verlängerung der torsionsfreien Schleppleine ( Abb. 4.24 ) .
Abb. 4.24 Mechanisches Log
von W. Foxon
 
 
 
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