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Abb. 4.6 Stonehenge
Die Anlage besteht aus:
• Altarstein: Der Altarstein ist ein Block von 5 m aus
grünem Sandstein. Alle anderen Steine im inneren Kreis
sind Blausteine (Dolerit).
• Opferstein: Der Opferstein liegt etwas abseits vom
Zentrum.
• Heel-Stein: Der Heel-Stein (Fersenstein) ist auch als
Friars Heel bekannt.
• Positionssteine
Schon drei Jahrtausende vor Christus wurde der äußere
kreisförmige Graben ausgehoben und der sogenannte Heel
Stone platziert. Innerhalb des Grabens legte man einen Kreis
aus 56 Löchern an, die später mit einem Gemisch aus Erde
und menschlicher Asche gefüllt wurden. Man geht davon
aus, dass der älteste Steinzirkel um 2100 v. Chr. errichtet
wurde, eventuell sogar etwas früher. Ursprünglich waren
es 60 aufrecht stehende Blöcke aus Blaustein, von denen
heute noch sechs stehen. In der Zeitspanne von 2000 bis
1500 v. Chr. wurde ein Kreis aus 25 Trilithen (zwei auf-
rechte Steine, auf denen ein Stein liegt) errichtet, darin wa-
ren hufeisenförmig fünf weitere Trilithen angeordnet. Die
dazu benutzten Sandsteine wurden aus einer 30 km entfern-
ten Hügelkette, den Marlborough Downs, hierher trans-
portiert. Wiederum aus Blaustein formte man schließlich
innerhalb der Trilithenanordnung einen kleinen Kreis und
ein Hufeisen.
Die 56 Löcher mit menschlicher Asche und mehr als
300 Hügelgräber (teilweise mit kostbaren Grabbeigaben) in
der Umgebung deuten auf eine Stätte des Totenkults. Stone-
henge wurde aber ursprünglich als Observatorium genutzt.
Die Anlage ist nämlich so in nordöstliche Richtung ausge-
richtet, dass die Sonne am Tag der Sommersonnenwende
vom Altarstein gesehen genau über dem Heel Stone aufgeht.
Die Ausrichtung erfolgte so, dass am Morgen des Mittsom-
mertags, wenn die Sonne im Jahresverlauf am nördlichsten
steht, die Sonne direkt über dem Fersenstein aufging und ihre
Strahlen in gerader Linie ins Innere des Bauwerks, zwischen
die Hufeisenanordnung, eindrangen.
Es ist unwahrscheinlich, dass sich eine solche Ausrichtung
zufällig ergab. Der nördlichste Aufgangspunkt der Sonne ist
direkt abhängig von der geograischen Breite. Damit die Aus-
richtung korrekt ist, muss sie für Stonehenges geograische
Breite von 51°11′ genau errechnet oder durch Beobachtung
ermittelt worden sein. Diese genaue Ausrichtung muss für
den Plan der Anlage und die Platzierung der Steine in zu-
mindest einigen der Bauphasen von Stonehenge grundlegend
gewesen sein. Der Fersenstein wird nun als ein Teil eines Son‑
nenkorridors gedeutet, der den Sonnenaufgang einrahmte.
 
 
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