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„Ein vergleichbares Instrument ist nirgends erhalten“, schrieb er,
„und ist auch in keinem alten wissenschaftlichen oder literari-
schen Text erwähnt. Nach allem, was wir über Wissenschaft und
Technologie im hellenistischen Zeitalter wissen, dürfte es eine
solche Vorrichtung eigentlich nicht geben.“
und 5 % Zinn. Alle Bronzeteile waren aus einem 1-2 mm
dicken Bronzeblech ausgeschnitten oder ausgestanzt worden.
Das Räderwerk besitzt zwei Skalen, eine von Ihnen ist fest
angebracht und gibt den Tierkreis wieder. Die andere beindet
sich auf einem beweglichen Ring und gibt die Monate des
Jahres wieder. Jede von ihnen ist sorgfältig in Gradzahlen
abgegrenzt ( Abb. 2.9 ) .
Price war so begeistert, dass er über ein Jahrzehnt lang
daran arbeitete, die Apparatur anhand der stark beschädigten
Bronzefragmente zu rekonstruieren ( Abb. 2.8 ). Doch erst die
1971 von der griechischen Atomenergiekommission angefer-
tigten Röntgenaufnahmen brachten endgültigen Aufschluss
über das Zahnradgetriebe ( Abb. 2.12 ).
Abb. 2.9 Segmente des vorderen Zifferblatts mit Parapegma-Platte
Das Frontblatt ist exakt über dem Hauptantriebsrad ein-
gebaut, welches dem Anschein nach den Zeiger in einer Art
exzentrischer Trommel bewegte. Offensichtlich zeigte dieses
Zifferblatt die jährliche Bewegung der Sonne im Tierkreis. Die
Bedeutung einiger Buchstaben der Inschrift auf der Tierkreis-
zeichenskala, übereinstimmend mit anderen Buchstaben auf der
Parapegma-Kalenderplatte, weist darauf hin, dass das Frontblatt
außerdem die Auf- und Untergänge der hellen Sterne sowie
deren Konstellationen das ganze Jahr hindurch anzeigten.
Die Zifferblätter auf der Rückseite sind komplexer und
unleserlicher. Das untere besitzt drei bewegliche Ringe, das
obere vier. Jedes hat ein kleines Zusatzzifferblatt, ähnlich
dem Sekundenzifferblatt einer Uhr. Jedes der großen Blät-
ter ist mit Linien - ca. alle 6° - unterteilt und zwischen den
Linien beinden sich Buchstaben und Ziffern ( Abb. 2.10 ).
Auf dem unteren Blatt scheinen die Buchstaben und Ziffern
folgendes auszusagen „Mond, soviel Stunden; Sonne, soviel
Stunden“; daraus schließt man, dass diese Skala das Phäno-
men der Mondphasen und die Zeiten von Aufgang und Un-
tergang indizieren. Auf dem oberen Blatt sind die Inschriften
viel zusammengedrängter und könnten gut Informationen
über Aufgänge, Untergänge und Stationen der Planeten prä-
sentieren, die den Griechen bekannt waren (Merkur, Venus,
Mars, Jupiter und Saturn).
Abb. 2.8 Teilweise rekonstruierter Mechanismus. Die Beschriftungen
haben die folgenden Bedeutungen: ( a ) Fronttür-Inschrift, ( b ) Front-
Zifferblatt, ( c ) exzentrische Trommel, ( d ) Front des Mechanismus,
( e ) Eingabeschaft, ( f ) Markierung, ( g ) vier bewegliche Ringe des
oberen Hinterseiten-Zifferblatts, ( h ) Türinschriften der Rückseite,
( i ) drei bewegliche Ringe des unteren Hinterseiten-Zifferblatts. Die
angegebenen Dimensionen sind Millimeter
Die Zahnräder, Zeiger und Anzeigen des Mechanismus
bestanden aus Bronze in einer Legierung aus 95 % Kupfer
 
 
 
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