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• Léon Bollée 1889 und
• Otto Steiger und Hans W. Egli.
Der in New York lebende Spanier Ramon Verea (1838-
1899) entwickelte 1878 eine Multiplikationskörperrechen-
maschine, von der vermutlich nur ein Prototyp gebaut wurde.
Statt die Multiplikation mit einer einstelligen Zahl durch
mehrfache Addition zu bewerkstelligen, stellte der französi-
sche Automobilkonstrukteur und Erinder Léon Bollée 1888
die Idee vor, dies mithilfe eines Multiplikationskörpers auf
einen Schlag zu erledigen. In den Jahren 1888 bis 1892 baute
er drei Modelle von Rechenmaschinen mit einem Einmaleins‑
körper , die jedoch recht unhandlich in der Bedienung waren.
Der Schweizer Otto Staiger erhielt 1892 ein Patent auf
ein in Metall gegossenes 1 × 1 bis 9 × 9 ( Abb. 8.9 ) . Zusam-
men mit W. Egli baute er seine Millionär zwischen 1893 und
1935. Sie war damit die erste in Serie gebaute Multiplizier-
maschine, die in größeren Stückzahlen verkauft wurde.
zu den Kunden. Die private Nachfrage war gering, da der
Preis - eine 16-stellige Maschine kostete ca. 500 Francs -
relativ hoch war und Thomas selbst bei diesem Preis keinen
Gewinn machte.
Abb. 8.10 Die Rechenmaschine von Thomas
Abb. 8.9 Multiplikationskörper
(in Metall gegossen)
Léon Bollée (1870-1913) war ein französischer Automo-
bilproduzent, Konstrukteur von Rechenmaschinen, Erinder
und der Sohn des Glockengießers und Automobilpioniers
Amédée Bollée. Im Jahr 1887 begann Bollée, an drei ver-
schiedenen Rechenmaschinen zu arbeiten - einer direkt‑
multiplizierenden Rechenmaschine , einer Rechentafel sowie
dem Arithmographen . Bollée war der erste, dem die Konst-
ruktion einer direktmultiplizierenden Rechenmaschine ge-
lang ( Abb. 8.11 ) . Mit dieser gewann er eine Goldmedaille
auf der Pariser Ausstellung 1889. Das System wurde in
Frankreich, Belgien, Deutschland und Ungarn patentiert.
Die Maschinen blieben jedoch Einzelstücke. Nach ihm
wurde das Institut International dʼInformatique Léon Bollée
in Ho-Chi-Minh-Stadt, der Hauptstadt Vietnams, benannt.
8.3
Die Entwicklung in Frankreich
Die Maschine von Pascal wurde bereits in einer kleinen Serie
gebaut. Es waren jedoch Einzelstücke, die zum Teil indivi-
duelle Besonderheiten aufwiesen. So gab es z. B. Exemplare,
die für das englische Währungssystem abgeändert waren.
Die erste „industrielle“ serienmäßige Herstellung von me-
chanischen Ziffernrechenmaschinen wurde 1920 in Paris von
Charles Xavier Thomas (1785-1870) aufgenommen. Thomas
war Direktor zweier Versicherungsunternehmen. Als solcher
erkannte er die Bedeutung der Ziffernrechenmaschinen und
verfügte über die notwendigen Geldmittel, eine Produktions-
stätte einzurichten.
Die Maschinen von Thomas beruhten auf dem von Leib-
nitz und Hahn entwickelten Staffelwalzenprinzip ( Abb. 8.10 ) .
Die Rechenmaschinen trugen den Namen Arithmomètre. Sie
funktionierten zuverlässig, waren jedoch zu ihrer Zeit Hoch-
technologie und konnten nur in Paris gewartet und repariert
werden. Vor allem Versicherungsgesellschaften interessierten
sich für diese Maschinen. Zwischen 1821 und 1978 konnte
Thomas rund 1500 Exemplare verkaufen. Neben den Versi-
cherungen gehörten vor allem Behörden und Universitäten
Abb. 8.11 Léon Bollée vor seiner Rechenmaschine
 
 
 
 
 
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