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Hierdurch konnten die benötigten Kräfte bei der Realisierung
des Zehnerübertrags deutlich gesenkt werden.
Das im Jahr 1777 entstandene zweite Modell ist ebenfalls
eine Vierspeziesmaschine und eine Weiterentwicklung der
ersten Maschine mit einer ganzen Reihe von Verbesserun-
gen und Änderungen ( Abb. 7.54 ) . So besitzt sie anstelle des
beweglichen Schlittens einen auf einer Achse beweglichen
Zylinder.
Es ist nicht bekannt, wie viele Exemplare von diesen Ma-
schinen gebaut wurden. Überliefert ist, dass Charles Babbage
über ein Exemplar verfügte. Von beiden Modellen beindet
sich jeweils ein Exemplar im Science Museum in London.
Im Jahr 1780 konstruiert er noch eine einfachere Ma-
schine, die nur Additionen und Subtraktionen durchführen
konnte und viele Ähnlichkeiten zu einer Pascaline aufweist
( Abb. 7.55 ) . Sie wurde offensichtlich für kaufmännische An-
wendungen ausgelegt. Insgesamt besitzt sie 12 Einstellschei-
ben, die mit einem Griffel bedient werden. Die acht linken
Scheiben dienen zur Einstellung der Beträge. Sie sind mar-
kiert mit HM (hundred millions), XM (ten millions), M (milli-
ons), HAT (hundred thousands), T (thousands), H (hundreds)
und X (tens). Die rechten vier Scheiben tragen die Markierun-
gen des damaligen englischen Währungssystems, wie es bis
1971 in Gebrauch war. Die Markierungen sind L (pounds), S
(shillings), D (pence) und F (farthings), da 4 Farthings einen
Penny, 12 Pennies einen Shilling und 20 Shilling ein Pfund
ergaben.
Abb. 7.54 Die beiden ersten Maschinen von Stanhope. a Modell
1775, b Modell 1777
Grundrechenarten. Dieses Modell besitzt Zylinder, die den
Staffelwalzen von Leibniz ähneln. Auf den Walzen beinden
sich Streifen mit 1-9 Zähnen. Insgesamt gibt es 12 Walzen,
die auf Achsen in einem beweglichen Schlitten montiert sind.
In einem besonderen Zähler wird automatisch die Anzahl der
Schlittenbewegungen erfasst, um hierdurch die Multiplika-
tion bzw. Division zu steuern.
Der Zehnerübertrag war in zwei Operationsschritte auf-
geteilt: eine Vorbereitungsphase und eine Ausführungsphase.
Abb. 7.55 Stanhopes Addier- und Subtrahiermaschine von 1780
 
 
 
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