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In-Depth Information
Abb. 7.33 Sir Samuel Morland
verschoben, dass es in den Eingriffsbereich des Zehnerzah-
nes 14 gelangt. Hört nun der Staffelwalzeneingriff auf, dreht
der Zehnerzahn 14 das Zehnerrädchen 13 um eine Stelle
weiter, diese Drehung wird unmittelbar auf das Hauptzähl-
werk übertragen. Gleichzeitig gibt das Zylinderstück 8 in-
folge der Aussparung 16 das Sperrrad 7 wieder frei. Der
Zählwerkschlitten wird nun um eine Stelle nach rechts ver-
schoben, und die Eingabe der nächsten Ziffer kann erfolgen
( Abb. 7.31 ).
Die Multiplikation bzw. Division erfolgt durch wieder-
holte Addition wie beim Verfahren der schriftlichen Multi-
plikation bzw. durch wiederholte Subtraktion des Divisors
vom Dividenden.
Damit war die Rechenmaschine von Leibniz die erste voll-
automatische Vierspeziesmaschine zur vollautomatischen Ad-
dition, Subtraktion, Multiplikation und Division ( Abb. 7.32 ).
Neben zahlreichen weiteren technischen Arbeiten und Erin-
dungen konstruierte er einfache Rechengeräte wie eine mecha-
nische Addiermaschine für das alte Währungssystem, eine Ma-
schine für das Multiplizieren und das Teilen (eine mechanische
Version der Stäbe von Napiers) sowie eine Maschine für tri-
gonometrische Berechnungen. Die Addiermaschine wurde im
Jahre 1666 Charles II vorgestellt und anschließend von Hum‑
phry Adanson in London in einigen Exemplaren hergestellt.
In mehreren Veröffentlichungen ( Instrument for addition ,
London 1672; The Description and Use of two Arithmetic
Instruments, London 1673; Two arithmetic Instruments , Lon-
don 1673) beschreibt er zwei Rechenmaschinen, die offen-
sichtlich Varianten der Pascaline sind. Allerdings realisierte
Morland nur einen halbautomatischen Zehnerübertrag. Jede
vollständige Umdrehung der Einstellräder wird auf dem da-
rüber liegenden kleinen Resultaträdchen separat vermerkt
und muss nach Eingabe des Additionsbetrags nochmals
per Hand auf die jeweils linke Scheibe übertragen werden.
Morland verzichtete also auf die technischen Probleme des
Übertrags. Die Addiermaschine ist sehr kompakt, sie misst
100 mm × 80 mm × 65 mm ( Abb. 7.34 ) .
Abb. 7.32 Außenansicht der Staffelwalzenmaschine (Nachbau Grim-
me, Natalis & Co., 1923)
7.5
Sonstige Entwicklungen
7.5.1
Sir Samuel Morland
Im Jahr 1625 wurde Sir Samuel Morland ( Abb. 7.33 ) als
Sohn eines Geistlichen in Berkshire, England geboren. Von
1677 an wohnte er in Vauxhall im zentralen London und
1684 zog er in ein Haus in Hammersmith. Er wurde zuneh-
mend blind und verlor ungefähr 1692 sein Sehvermögen.
Drei Jahre später starb er am 30. Dezember 1695 und wurde
am 6. Januar 1696 in der Kirche von Hammersmith begra-
ben. Er war seinerzeit ein sehr berühmter Wissenschaftler,
Ingenieur und Erinder.
Abb. 7.34 Addiermaschine von Sir Samuel Morland
 
 
 
 
 
 
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