Environmental Engineering Reference
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10.2.4 Frequenzhaltung
In allen europäischen Kraftwerken rotieren die Generatoren genau 50 mal pro Sekunde und
erzeugen den Wechselstrom bzw. Drehstrom mit einer Frequenz von 50 Hertz (Hz). Sinkt
oder steigt die Frequenz im Netz, so wird die Funktion und teilweise Lebensdauer zahlreicher
elektrischer Geräte wie Uhren, bei denen die Netzfrequenz zur Vorgabe des Zeittakts genutzt
wird, Computer, Motoren oder Kompensationsanlagen beeinflusst. Aber auch die Generato-
ren selbst können beschädigt werden, sofern die Frequenz auf unter 47,5Hz sinkt. Deshalb
darf im europäischen Verbundnetz die Netzfrequenz nur sehr gering vom Sollwert abweichen.
Die Netzregelung greift bereits ab einer Abweichung von 0,01Hz automatisch ein.
Starten in den Industriebetrieben z. B. morgens die Maschinen gleichzeitig oder werden am
Abend zu den Nachrichten die Fernseher im selben Moment eingeschaltet, so steigt die Belas-
tung der Generatoren und sie werden für einen kurzen Augenblick etwas langsamer. Dadurch
sinkt die Frequenz ab. Die automatisch einsetzende Leistungsfrequenzregelung im Netz sorgt
dafür, dass die Kraftwerke neue Leistungssollwerte erhalten und dadurch die Turbinen mehr
Dampf bekommen und die Generatoren wieder mit 50Hz pro Sekunde rotieren. An dieser Re-
gelung sind kontrahierende Kraftwerke im UCTE-Verbund (Union für die Koordinierung des
Transports elektrischer Energie) beteiligt, die dafür ein vereinbartes Leistungsband ihrer Er-
zeugungsleistung als Reserve bereithalten [ 4] .
Die Stromerzeugung und der Stromverbrauch müssen ständig ausgeglichen sein, damit die
Frequenz nicht wesentlich vom Sollwert 50 Hz abweicht. Das Zusammenspiel zwischen Er-
zeugung und Verbrauch ist im Bild 10.4 dargestellt.
Bild 10.4 Waage der elektrischen Energie zwischen Erzeugung und Verbrauch
 
 
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