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Zwischen den beiden Weltkriegen wurde in den Niederlanden versucht, das Leistungsver-
halten der klassischen Windmühlen zu verbessern. An der TU Delft führten der Helikopter-
Pionier Professor A. G. von Baumhauer und A. Havinga Messungen an 4-Blatt-Rotoren klas-
sischer Windmühlen durch [ 26] . Das Mauerwerk der klassischen Windmühlen, welches die
verbesserten Rotoren stützen sollte, hätte den Axialkräften aber nicht standgehalten, da diese
mit der höheren Effizienz der Rotoren ebenfalls anstiegen. In den 1950er- und 1960er-Jahren
wurden weitere Experimente durchgeführt, die aber alle aufgrund struktureller Integrität oder
aus wirtschaftlichen Gründen fehlschlugen (Prinsenmolen; de Traanroeier, Oudeschild, Texel).
In Deutschland veröffentlichte der Leiter der Aerodynamischen Versuchsanstalt Göttingen,
Albert Betz, im Jahr 1920 gleichzeitig mit Zhukowsky, aber nach Lanchester (1915), eine ma-
thematische Analyse zum theoretischen Maximalwert des Leistungskoeffizienten eines Wind-
kraftanlagenrotors (dieser wird meist Lanchester-Betz-Koeffizient genannt und beträgt 16/27
= 59,3%. Er basierte auf dem axialen Strömungsmodell. Betz beschrieb außerdem auch Wind-
kraftanlagen mit verbesserten aerodynamischen Blättern [15] . Bild 1.20 zeigt eine schnelllau-
fende 4-Blatt-Windkraftanlage der Firma Aerodynamo aus Berlin.
Bild 1.20 Schnellläufer-Windrad der Firma Ae-
rodynamo A. G. Berlin, Kurfürstendamm. Das
Bild zeigt die von dieser Firma angewandten
Bremsklappen auf der Saugseite der Flügel [ 1]
 
 
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