Environmental Engineering Reference
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Die Anlage hatte Bremsklappen an den Niederdruckseiten der Flügel. Unmittelbar nach dem
1. Weltkrieg war es Kurt Bilau, der die Effizienz seines 4-Blatt-Ventimotors dadurch weiter ver-
bessern wollte, dass er dem Aeroprofil der Blätter eine stromlinienförmige Form gab. Er be-
hauptete sogar, eine höhere Effizienz zu erreichen, als Betz später als Maximalwert für den
Leistungskoeffizienten angab. Bilau errichtete außerdem in Ostpreußen und in Südengland
Testanlagen.
Nach dem 1. Weltkrieg stieg das Angebot fossiler Brennstoffe beachtlich an, weshalb das Inter-
esse an der Windenergie nachließ. In der westlichen Industriewelt wurde die Weiterentwick-
lung der Windenergie bis zum 2. Weltkrieg in sehr geringem Maße fortgeführt. In der Sowjet-
union war dies allerdings nicht der Fall, denn dort wurde unter dem Regime Stalins ein großes
Programm zur Elektrifizierung abgelegener Gebiete durchgeführt. Die wenigen Informationen
aus dieser Zeit zeigen, dass sich die sowjetischen Ingenieure die neuesten Entwicklungen der
Aerodynamik für ihre Entwürfe zunutze machten. Ein Beispiel dafür wird in Bild 1.21 gezeigt.
Bild 1.21 ZAGI-Turbine mit Sabinins Hilfsflügel.
Rotordurchmesser 3,6m. Vollständige Regelung
des Blatteinstellwinkels [ 4]
Die Rotorblätter, entworfen vom Zentralen Aerohydrodynamischen Institut (ZAGI), können
mit einem kleinen Hilfsflügel an der Hinterkante des Hauptblattes verstellt werden. 1931 wur-
de eine experimentelle Windkraftanlage in der Nähe von Sewastopol auf der Krim gebaut, die
parallel zu einemmit Torf befeuerten 20-MW-E-Werk betrieben wurde. Die AnlageWIME D-30
hatte einen Rotordurchmesser von 30m und eine Nennleistung von 100 kW. Sie war bis 1942
in Betrieb. Die Windkraftanlage (Bild 1.22) verfügte über ähnliche aerodynamische Merkmale
wie das kleinere Modell aus Bild 1.21.
 
 
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