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Abtrieb
Antrieb
Bild 6.25 Getriebe mit Leistungsverzweigung [Bosch Rexroth]
ausgestattet sind, die als Durchführung für die Kabel in die Nabe dient. Am Gehäuse des Ge-
triebes ist eine sogenannte Schleifringdurchführung angebracht, welche über Schleifkontakte
die Stromversorgung und elektrische Signale überträgt, von wo sie dann durch die Hohlwelle
in die Gondel geleitet werden. Bei hydraulischen Pitch-Systemen sitzt an der Hohlwelle eine
hydraulische Drehdurchführung.
Bei Getrieben, die ausschließlich über Planetenstufen verfügen (sogenannte Koaxialgetriebe),
ergibt sich hier ein Problem. Da direkt hinter dem Getriebeausgang der Generator steht und
somit kein Raum für die Anbringung einer entsprechendenDurchführung vorhanden ist, müs-
sen hier andere, aufwendigere Lösungen gefunden werden.
Koaxialgetriebe kommen zum Beispiel bei sogenannten Hybridantrieben zum Einsatz, bei de-
nen das Getriebe lediglich zwei Planetenstufen hat und direkt mit einem Generator verbun-
den ist. Dieser wird langsamer betrieben und fällt dementsprechend größer aus (siehe Ab-
schnitt 6.5.3 und 6.5.4) . Hier kann die Durchführung beispielsweise ebenfalls durch den Gene-
rator geführt werden, was jedoch zu einem aufwendigeren Generatorkonzept führen würde.
Die Verzahnungen bei Stirnrad- und Planetenstufen werden sowohl geradverzahnt als auch
schrägverzahnt ausgeführt. Die Vorteile der Schrägverzahnung liegen in der gleichmäßigeren
Kraftübertragung und der höheren Laufruhe. Diesen Vorteilen stehen der erhöhte Aufwand
der Fertigung und Montage und die daraus resultierenden Kosten gegenüber.
Moderne Getriebe werden mit dem Ziel einer hohen Stückzahl entwickelt und in Serienpro-
duktionen hergestellt, weshalb es sich lohnt, viele Gussteile zu verwenden. So sind beispiels-
weise die Planetenträger und Gehäuse der Getriebe heutzutage fast ausschließlich Gusskom-
ponenten. Diese sind hoch beansprucht, da in Abhängigkeit vomTriebstrangkonzept zusätzli-
che Lasten aus der Deformation des Triebstrangs oder den Rotorlasten wirken. Ein Beispiel
wäre hier die Dreipunktlagerung. Die maximale Belastung für das Getriebe stellt zwar das
Antriebsmoment dar, aber auch Biegemomente können zu überaus hohen Belastungen und
Deformationen des Gehäuses führen. Da das Hohlrad der Planetenstufen gleichzeitig Teil des
Gehäuses ist, kann dies zu ungleichmäßigen Eingriffen und Belastungen der Verzahnung und
Lager führen, welche hierdurch Schaden nehmen können.
Eine Lösung kann hier die Flexpin-Lagerung darstellen. Bei dem Flexpin handelt es sich um
eine alternative Lagerung der Planeten, die seit einigen Jahren bei diversen Herstellern Ver-
wendung findet. Hierbei steckt der Planet auf einem flexiblen Bolzen und ist in der Lage, seine
Achse leicht zu schwenken, während er sich gleichzeitig auf der Verzahnung abstützt. Dieses
 
 
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