Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
fallzeiten der Anlage verursachen und sie finanziell einen großen Anteil am Gesamtanlagen-
preis ausmachen, hat es in diesem Bereich viele Innovationen und Entwicklungen gegeben.
Dabei war in erster Linie das Ziel, die Zuverlässigkeit undWartungsfreundlichkeit der Getriebe
zu verbessern.
Dies hat zu vielen Konzepten geführt, die sich unterschiedlich erfolgreich am Markt etabliert
haben. Dieser Teil des Kapitels soll einen Überblick über gängige Getriebe verschaffen und die
Grundüberlegungen zu einigen Getriebevarianten vermitteln.
Getriebe in Windkraftanlagen sind zumeist mehrstufig und dienen dem Zweck, das große
Drehmoment, welches vom Rotor kommt, in eine hohe Drehzahl zu übersetzen, mit der der
Generator betrieben wird.
Während kleinere Windkraftanlagen imBereich bis 100 kW größtenteils mit reinen Stirnradge-
trieben ausgestattet sind, wird bei Getrieben im höheren Leistungsbereich die erste Getriebe-
stufe als Planetenstufe ausgeführt. Ab einer Leistung von ca. 2,5MW wird ebenfalls die zweite
Stufe als Planetenstufe ausgeführt (Bild 6.24) .
Hohlrad I
Hohlrad II
Ritzelwelle
Sonne I
Stirnrad
Sonne II
Planeten II
Planeten I
Bild 6.24 3,6-MW-Getriebe mit zwei Planetenstufen und einer Stirnradstufe [Eickho]
Während Stirnradstufen lediglich einen Eingriff haben, über welchen das komplette Drehmo-
ment übertragen wird, haben Planetenstufen entsprechend der Anzahl an verwendeten Plane-
ten mehrere Eingriffspunkte, auf die sich das eingehende Moment aufteilt. Dies entlastet die
Komponenten und führt zu wesentlich kompakteren Bauweisen.
Die Anzahl der verwendeten Planeten variiert in gängigen Getrieben zwischen drei und fünf
Planeten. Bei den Planetenstufen werden in konventionellen Getrieben die Planeten angetrie-
ben und die Sonne stellt den Abtrieb dar, während das Hohlrad steht. Die einzelnen Planeten
haben somit neben dem Eingriff auf der Sonne auch immer einen Eingriff auf dem Hohlrad,
was zur Abstützung des Drehmoments dient.
Viele Hersteller verfolgen darüber hinaus das Konzept der Leistungsverzweigung mit Getrie-
bevarianten, die das eingehende Drehmoment direkt auf mehrere Stufen gleichzeitig verteilen
und somit den Leistungsstrang verzweigen (Bild 6.25) . Dieses Konzept hat unter anderem den
Vorteil, dass die einzelnen Stufen einer geringeren und gleichmäßigeren Belastung ausgesetzt
sind und eine kompaktere Bauweise erzielt werden kann. Hierbei werden auch Bauweisen rea-
lisiert, bei denen die Planeten fest stehen und das Hohlrad antreiben.
Als letzte Stufe wird eine Stirnradstufe eingesetzt, um einen Achsversatz zwischen Eingangs-
und Ausgangswelle zu realisieren. Der Versatz ist notwendig, da Getriebe mit einer Hohlwelle
 
 
Search WWH ::




Custom Search