Environmental Engineering Reference
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Konzept gewährleistet somit den korrekten Verzahnungseingriff auch unter Deformation der
Peripherie.
Die angesprochenen großen Verformungen haben dazu geführt, dass die Verwendung der
Finiten-Elemente-Methode (FEM) bei der Getriebeentwicklung zum unverzichtbaren Werk-
zeug geworden ist. Darüber hinaus haben mit der Zeit auch zunehmend dynamische Aspekte
Berücksichtigung gefunden. Mit der Vielzahl von Verzahnungen und Überrollfrequenzen der
Lager stellt das Getriebe das größte Potenzial von resonanten Anregungen im Triebstrang dar.
Für die Ermittlung dieser Anregungen wird spezielle Software verwendet und eingehende
Untersuchungen sind Bestandteil des Getriebenachweises.
Die Anbindung des Getriebes an die WKA-Struktur erfolgt zumeist über zwei seitliche Stützen
des Gehäuses, welche die Kräfte über elastische Elemente in die Anlagenstruktur übertragen.
Diese haben die Eigenschaft, lediglichDrehmomente aufzunehmen, das Eigengewicht des Ge-
triebes selbst wird von der Verbindung zur Rotorwelle getragen.
Neben den konventionellen, bereits genannten Getriebevarianten gibt es diverse Konzepte,
deren Entwicklungen von Anlagenherstellern und Getriebeherstellern vorangetrieben werden
und zum Teil eine völlig andere Konzeption aufweisen. Zu nennen wären hier zum Beispiel
Getriebevarianten mit variabler Übersetzung, die eine konstante Drehzahl an den Generator
abgeben. Der Voith-WinDrive stellt eine derartige Lösung dar. Es handelt sich hierbei um eine
Kombination aus Planetengetriebe und hydrodynamischem Wandler, welche zwischen dem
Hauptgetriebe und dem Generator sitzt.
Bild 6.26 WinDrive [Voith]
Das Planetengetriebe des Voith-WinDrives ist einÜberlagerungsgetriebe, bei dem lediglich ein
Teil der Eingangsleistung direkt an den Generator weitergeleitet wird und die restliche Energie
über den Wandler und über die zweite Planetenstufe auf das drehbar gelagerte Hohlrad der
ersten Stufe mit variabler Drehzahl wirkt. Die Regelung der Übersetzung erfolgt hierbei über
verstellbare Leitschaufeln im hydrodynamischen Wandler.
Der Vorteil bei diesem Konzept besteht darin, dass Lastspitzen durch die dynamische Koppe-
lung abgedämpft werden und auf den Frequenzumrichter verzichtet werden kann.
Das Konzept der variablen Übersetzung ist auch von anderen Herstellern aufgegriffen wor-
den. Neben der hydrodynamischen Variante von Voith gibt es ebenfalls Ansätze, mit elektro-
 
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