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Bild 251 Vergleichende Ökobilanz für die Joghurt-Becher aus PS (grau) und PLA (orange) nach Wirkka-
tegorien bezogen auf die Einwohnerdurchschnittswerte in Deutschland [41].
Das war in der Werbung für die bei diesem Produkt neuartige Biokunststoff-Verpackung of-
fenbar nicht geschehen. Daraufhin hatte ein Umweltverband nach einer Klage durchgesetzt,
dass der Becher nicht länger als „umweltfreundlicher“ als der herkömmliche PS-Becher be-
worben werden darf [43]. Weiterhin wurde in diesem Zusammenhang hervorgehoben, dass zur
Herstellung der Polymilchsäure gentechnischer veränderter Mais als Substrat eingesetzt wurde.
Die Kritik, die dem Hersteller an dieser Stelle gemacht wurde, bezeichnet man als sogenanntes
„Greenwashing“, d. h. dass ein Produkt durch eine geeignete Darstellung im Markt bzw. eine
geeignete Werbung als umweltfreundlicher dargestellt wird, obwohl es in ökologischer Sicht
nicht besser ist als die etablierten Standardprodukte.
Das Beispiel der Ökobilanz dieses Produkts verdeutlicht in besonders eindrücklicher Weise
eine ganze Reihe von Schwierigkeiten, die im Zusammenhang mit der Einführung von Bio-
kunststoffen als Ersatz von petrochemischen Kunststoffen auftreten können bzw. diskutiert
werden:
Biokunststoffe sind überwiegend noch deutlich teurer als ihre petrochemischen
Wettbewerbsprodukte
Biokunststoffe werden meist auf Basis von Pflanzen hergestellt, die als Nah-
rungsmittel dienen können
Pflanzen, die als Fermentationsrohstoff dienen, sind z. T. gentechnisch verändert
 
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