Environmental Engineering Reference
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Bild 216 Schematisches Zug-/Dehnungsdiagramm von Kautschuk. Dehnungskurve und Entlastungskurve
liegen nicht zusammen und bilden eine Hystereseschleife, deren Flächeninhalt ein Maß für die im Material
dissipierte Energie ist. Diese muss im Material so abgeleitet werden, dass es nicht zu einer inneren Verbren-
nung des Werkstoffs kommt. Kautschuk hat hier so vorteilhafte Eigenschaften, dass er z. B. in der Reifen-
seitenwand nur schwer durch künstliche Elastomere ersetzt werden kann. (schematisch nach [16], [17]).
Anwendungen
Der wichtigste Anwendungsbereich für Naturkautschuk ist nach wie vor die Kraftfahrzeugher-
stellung, die mehr als 70 % der Weltproduktion an Naturkautschuk aufnimmt [6], [18]. Der
größte Teil wird für die Herstellung von Reifen verwendet, weitere Kfz-Anwendungen sind
Schläuche für Kraftstoff, Heiz- und Kühlschläuche sowie Dichtungen. Bis zu 40 Gewichtspro-
zent eines LKW-Reifens bestehen aus Naturkautschuk. Die Laufflächen und die Karkassen der
Reifen schwerer LKW, Baufahrzeuge und Traktoren werden nahezu ausschließlich aus Natur-
kautschuk gefertigt. Auch beim Wert der Rohstoffe dominiert der Naturkautschuk (siehe
Bild 217) [18].
Bild 217 Zusammensetzung eines Reifens nach Rohstoffen (links) [14] und Wert der verwendeten Roh-
stoffe in einem Reifen (rechts) [18].
Die technische Ursache hierfür ist zum einen die Selbstverstärkung bedingt durch die Deh-
nungskristallisation, d. h. die Verfestigung unter Last. Außerdem sind die Hystereseeigenschaf-
 
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