Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Tabelle 59 Umweltwirkungen bei der Herstellung von einem Kilo Stärkeblend-Granulat (Environmental
Product Declaration, „from cradle to gate“ ) [187]. Siehe dazu auch Kap. 2.9 Ökobilanz sowie [190].
Wirkkategorie
Einheit
Gesamt
Upstream
Kernprozess
Downstream
Treibhauseffekt
kg CO 2 eq.
2,00
1,94
0,04
0,02
3,39 • 10 −4
3,31 • 10 −4
0,05 • 10 −4
0,03 • 10 −4
Ozonabbau
g CFC 11 eq.
Versauerung
g SO 2 eq.
9,17
8,77
0,33
0,07
Photooxidantienbildung
g C 2 H 4 eq.
2,30
2,22
0,06
0,02
Eutrophierung
g PO 4 eq.
3,22
3,14
0,06
0,02
Abiotischer Abbau
g Sb eq.
20,7
20,3
0,3
0,1
Zur Herstellung des Produkts kommen nachwachsende Rohstoffe und nicht-erneuerbare Roh-
stoffe zum Einsatz: 0,349 kg Mais, 0,575 kg Ölsaaten, 1,072 kg Mineralien bzw. Salze,
0,229 kg Gas und 0,188 kg Öl werden zur Herstellung von 1 kg Stärkeblend verwendet. Au-
ßerdem werden erneuerbare und nicht erneuerbare Energieträger eingesetzt. Der Gesamtener-
giebedarf beträgt 66 MJ/kg (davon 24,4 MJ/kg erneuerbar sowie 41,6 MJ/kg nicht-erneuerbar).
Damit ist erfüllt, was in Kap. 2.4 gefordert und in Bild 40 grafisch dargestellt ist: Der möglich-
erweise vorhandene energetische Mehraufwand zur Herstellung des Biokunststoffs darf den
stofflichen Vorteil durch die (idealerweise vollständig) biogene Rohstoffbasis nicht überkom-
pensieren. Zur stofflichen und energetischen Komponenten bei der Herstellung petrochemi-
scher und biogener Kunststoffe bei der Kunststoff-Erzeugung siehe Kap. 2.3 und 2.4 sowie
Tabelle 6, Bild 40 und Bild 43.
Tabelle 60 Werkstoffprofil Stärke/Stärkeblends.
Stärken:
Schwächen:
biologisch abbaubar
geringe Temperaturbeständigkeit
relativ preiswerte Rohstoffe
meist nicht 100 % biogen
Stärkekunststoffe für einfachere Anwendungen
völlig ausreichend
geringe Wasserbeständigkeit
bereits relativ große Verbreitung
Nahrungsmittelkonkurrenz
4.5 Gummen
Gummen (Singular: das Gummi) werden z. T. definiert als pflanzliche Ausschwitzungen
(Exsudate), die nach Verletzungen von Pflanzenteilen wie typischerweise der Rinde entstehen
und an der Luft verfestigen. Im Unterschied dazu wird der Gummi (Mehrzahl: die Gummis) als
eine Bezeichnung für vulkanisierte Kautschuke (Kap. 6.1.1) natürlichen oder künstlichen Ur-
sprungs verwendet [2]. Andere Quellen definieren Gummen als hydrophile oder hydrophobe
Makromoleküle, die kolloidale Eigenschaften besitzen und in geeigneten Lösungsmitteln Gele
oder hochviskose Suspensionen oder Lösungen bilden [191].
Im Kapitel Gummen werden pflanzliche Exsudate sowie Johannisbrotkernmehl und Tamarin-
denkernpulver behandelt. Polysaccharide aus Algen sowie Polysaccharide, die Bakterien und
Pilzen produzieren, werden in den nachfolgenden Kapiteln dargestellt.
 
 
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